Am Pfingstmontag vor 50 Jahren wurde Pfarrer Alfred Haas in Freiburg zum Priester geweiht. So war es naheliegend, sein goldenes Priesterjubiläum ebenfalls am Pfingstmontag zu feiern.
Zu den Klängen der Miliz- und Trachtenkapelle zog Alfred Haas zusammen mit seinen Mitbrüdern in die Kirche ein, um dem Dankgottesdienst vorzustehen. Zahlreich Besucher aus Nah und Fern, sowie seine Freunde und Verwandten waren gekommen, um mit Pfarrer Haas dieses Fest zu begehen. Zusammen mit seinen Mitbrüdern Pater Marian, dem ehemaligen Pfarrer von Oberharmersbach, Pfarrer i. R. Reinhold Killig, Pfarrer Gerner, Bruder Berthold vom Kapuzinerkloster in Zell und den Diakonen Bruder Pirmin und Matthias Hoppe zelebrierte Pfarrer Haas den feierlichen Gottesdienst zu seinem goldenen Priesterjubiläum. Der Kirchenchor Oberharmersbach, unter Leitung von Andreas Müller und Dieter Friede an der Orgel, sang die Messe von Missa brevis Nr. 7 von Charles Gounod.
Geht – verkündet – heilt
In seiner Festpredigt wies Bruder Pirmin auf den dreifachen Auftrag Jesu hin, mit dem er seine Jünger aussandte. Zuvor hatte er die verschiedenen Stationen des priesterlichen Wirkens von Alfred Haas noch einmal Revue passieren lassen. Nach seiner Priesterweihe war er zunächst als Vikar in Hornberg und anschließend in Meßkirch tätig, ehe er im Jahre 1977 Pfarrer von Ostrach wurde. Diese Pfarrei leitete er 25 Jahre lang, bis er im Jahr 2002 nach Muggensturm versetzt wurde.
Seit seiner Pensionierung im Jahr 2012 wohnt Pfarrer Alfred Haas in Oberharmersbach und bringt sich seither mit zahlreichen Diensten in der Seelsorgeeinheit Zell. a. H. ein. »In diese Sendung hast du dich, Alfred, hineinnehmen lassen«, so der Festprediger. »Du hast den Menschen, vor allen denen ganz unten, von Gott erzählt und sie eingeladen, dieser Botschaft zu vertrauen, damit ihr Leben heil werden kann.«
Seit 50 Jahren steht Alfred Haas in diesem Auftrag Jesu. »Dafür gebührt dir, lieber Alfred, ein herzliches Vergelt’s Gott«, so der Festprediger.
Grußworte und Gratulationen
Monika Bleier, Sprecherin des Gemeindeteams Oberharmersbach, verwies in ihren Worten auf die feierliche Primiz vor 50 Jahren und die Verbundenheit mit seiner Heimatgemeinde all die Jahre. Sie bedankte sich für sein Engagement in der Seelsorgeeinheit Zell, vor allem für seine Dienste bei den Kranken und Pflegebedürftigen, sein Mittun im Altenwerk und als Präses im Kirchenchor. Im Namen der Pfarrgemeinde St. Gallus und des Gemeindeteams gratulierte sie Pfarrer Haas herzlich zu seinem Jubiläum, verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft.
»Nicht Hochwürden, sondern Pfarrer mitten unter den Menschen, war dein Motto«, so Pfarrer Gerner in seinen Grußworten. Die Kirche soll auf der Höhe der Zeit sein und den Menschen von heute die Botschaft Gottes bringen. »Das war dir immer wichtig und ist es auch heute noch, vor allem auch die Feier der Eucharistie. Den Menschen die Nähe und die Liebe Gottes immer wieder zuzusprechen, war dein Lebensmotto, auch wenn das manchmal nicht so einfach war. Immer wieder auf Gott zu vertrauen, der das Licht ist, das durch das Fenster scheint.«
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Ansgar Horsthemke sprach in seinem Grußwort vom Segen, den Pfarrer Haas im Laufe seines priesterlichen Wirkens über Menschen, Tiere, Pflanzen oder Andachtsgegenstände ausgesprochen hat. Ziel des Segnens ist die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung. Jemand kann aber auch ein Segen für einen anderen sein. »Nicht nur Sie haben gesegnet, sondern Sie waren und sind ein Segen für uns und unsere Pfarrgemeinden. Es ist schön, dass sie auch noch in ihrem Ruhestand segensreich in unserer Seelsorgeeinheit wirken.« Im Namen aller Gremien der Seelsorgeeinheit Zell a. H. gratulierte Herr Horsthemke Pfarrer Haas zu seinem Jubiläum und überreichte als kleines Zeichen der Wertschätzung einen gesegneten Olivenzweig und ein kleines Kreuz aus dem Heiligen Land.
Bürgermeister Richard Weith gratulierte im Namen der politischen Gemeinde und des gesamten Gemeinderats. In seinen Grußworten ging er auf die von Pfarrer Haas selbst getroffene Aussage, er sei ein »Feld-, Wald- und Wiesenpfarrer« ein, und versuchte zu ergründen, was diese Formulierung wohl bedeuten kann. »Diese Formulierung beschreibt wohl den Entschluss, das Priesteramt vollständig in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen und alles Tun und Handeln an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten«, so der Bürgermeister. Nicht das Priesteramt selbst steht im Mittelpunkt, sondern die positiven Kräfte, die das Amt verleiht, zum Wohle der anvertrauten Menschen zu nutzen. «Dies haben Sie, Pfarrer Haas, über 50 Jahre gelebt. Dafür gebührt Ihnen Dank und Anerkennung.«
Vor dem Segen zum Ende des Gottesdienstes bedankte sich Pfarrer Haas, bei allen, die gekommen waren und zum Gelingen des Festes beigetragen haben, insbesondere beim Kirchenchor für die feierliche Gestaltung. Allen Spendern sagte er ein herzliches Vergelt’s Gott für ihre Gabe, die zu gleichen Teilen dem Sozialen Netzwerk Oberharmersbach und dem Seniorenheim in Zell a. H. zugute kommt.
Ehrensalut und Marsch
Wie bei kirchlichen Festen üblich, zogen Spielmannszug, Bürgerwehr und Miliz- und Trachtenkapelle vor das Pfarrhaus, um der Geistlichkeit mit einem dreifachen Salut und einem Marsch ihre Ehre zu erweisen.
Sichtlich erfreut bedankte sich der Jubilar bei den Vereinen über ihre Teilnahme an seinem großen Fest und wies in seinem Grußwort mehrfach darauf hin, wie wichtig der Zusammenhalt in den Vereinen und in der Gemeinde sei. Die zurückliegenden zwei Jahre, in denen pandemiebedingt solche Zusammenkünfte nicht möglich waren, waren für den Zusammenhalt in Familie, Verein und Gemeinde eine große Herausforderung. »Ihr habt Durst, und ich hab Durst«, mit diesem Worten verabschiedete sich der Geehrte und entließ Vereinsmitglieder, Verwandte und Gäste in die weltliche Feier.