Unsere Autorin hat nicht schlecht gestaunt, als sie neulich Dominika Hättig im Berufsnetzwerk LinkedIn als Referentin entdeckt hat. In der Online-Fortbildungs-Reihe »Bergfest« ging es um »Verwaltungssteuerung in kleineren Kommunen«. Das kleine Oberharmersbacher Rathaus als Erfolgsmodell, von dem sich andere eine Scheibe abschneiden können? Das wollte Susanne Vollrath genauer von der Hauptamtsleiterin wissen.
Frau Hättig, was können größere Städte von kleineren Gemeinden wie Oberharmersbach lernen?
Sie können Verschlankung lernen und Flexibilität. Ob es nötig ist, immer mehr Stellen zu schaffen – da bin ich mir oft nicht sicher. Vieles lässt sich mit dem gleichen Mit arbeiterstamm bewältigen, wenn man Prozesse durchschaut, aufräumt und effizienter macht.
Also alles eine Frage der Organisation?
Im Grunde geht es bei Organisation doch darum: Wie kann man sich’s leichter machen? Gut läuft es immer dann, wenn die Prozesse so einfach wie möglich sind. Vor 20 Jahren war Verwaltung verbunden mit Bergen von Akten. Das geht heute durch die technischen Möglichkeiten viel leichter. Komischerweise tun sich viele Verwaltungen mit der Digitalisierung noch schwer. Es ist jedoch wichtig die Mitarbeiter*innen mitzunehmen, das heißt sie an den Organisationsprozessen teilhaben lassen und somit Wertschätzung entgegen bringen. Menschen brauchen Sicherheit. Das ist auf der Arbeit nicht anders als im restlichen Leben.
Das hat viel mit Führungsstil zu tun. Wie trägt der zur Verwaltungssteuerung bei?
Meiner Meinung nach geht es um einen ganzheitlichen Ansatz. Darum, wie man alle Faktoren in Einklang bringt. Es braucht wertschätzende Kommunikation, die Strukturen müssen klar sein und von ganz oben bis unten mitgetragen werden. In Dienstbesprechungen lässt sich vieles regeln. Aber noch wichtiger ist, dass die Aufgaben eindeutig verteilt sind. Wer ist für was zuständig? So ein Rathaus ist wie eine Kommode – egal ob es groß oder klein ist. Es ist ungemein wichtig, dass jeder seine Schublade kennt. Von Mitarbeitern zu fordern, dass sie mitdenken, geht nur, wenn sie in ihrem Aufgabenbereich eigenständig Dinge regeln können.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.