Ein Hauch von Fasent weht durch Oberharmersbach. Seit letztem Samstag auch für jedermann gut sichtbar. Der Narrenbaum steht. Unter Corona konformen Bedingungen und unter Anleitung von Häsvogt Claus Franke schmückten die Hästräger Robert Franke, Marc Furtwengler und Manuel Brosemer den Rathausplatz.



Nach einer spontanen Idee vom Häsvogt wurden zudem die Fahnen der örtlichen Fasentgruppen aufgehängt. Diese schmücken normalerweise zur Fasentszeit die Reichstalhalle während der dort stattfindenden Hallenabende. Und da dieses Jahr eben alles etwas anders läuft, wird dieses Jahr improvisiert und das Beste draus gemacht.
Narren in der Pfarrkirche
Improvisieren hieß es dieses Jahr auch bei der Planung des Narrengottesdienstes. Zunfträtin Marlen Engelmann und Ehrenzunfträtin Martina Nessler haben sich auch dieses Jahr dazu entschieden, den Gottesdienst trotz oder gerade wegen der aktuellen Umstände auszurichten. Galt es vor allem den kleinen Narren und ihren Familien eine Freude und bunte Abwechslung zu bieten. Kleine und große Narren nahmen die Einladung zum Gottesdienst gerne an, und kamen teilweise verkleidet in die mit Ballons farbenfroh geschmückte Pfarrkirche.
Martina Nessler hieß zunächst alle Narren aus Nah und Fern willkommen. Aus »Fern« reisten einige Mitglieder des Narrenrats der Narrenzunft Steinach an – zur großen Freude der Oberharmersbacher Zunfträte.
Krach gemacht
Gemeinsam mit dem neuen Diakon Matthias Hoppe und vielen Helfern wurde ein tolles Programm auf die Beine gestellt. Die Junghästräger Mia Wacker, Lara Zimmermann, Maximilian Wehrle, Sophia Hug, Antonia Schwarz, Lisa Luchner, Lenia Schirmaier und Dennis Hug gestalteten den Gottesdienst aktiv mit. Sie lasen die Fürbitten und Gebete und spielten die zwei Hauptcharaktere Frau Klatsch und Frau Trampel der von Kathrin Lehmann (DJK Jugendleitung) vorgetragenen Mitmachgeschichte, bei der auch alle teilnehmenden Gottesdienstbesucher aktiv werden mussten. So hallte während der Geschichte immer wieder lautes Klatschen und Trampeln durch die Pfarrkiche in Oberharmersbach.
Musik und Wehmut
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Nicole Lehmann und ihren Schwestern Julia Rombach, Lydia Oestreicher und Mirjam Lehmann mit ihren Musik- und Gesangseinlagen. Und auch wenn die Gottesdienstbesucher aufgrund der geltenden Corona-Verordnung nicht selbst mitsingen durften, unterstützten sie die vier Frauen lautstark mit Klatschen. So machte sich gute Laune in der Kirche spürbar breit. Es schwang aber auch ein klein bisschen Wehmut mit, als jeder für sich zu Felix Hubers umgedichteter Fa-sent-Version von »Halleluja« schunkelte. Schweiften doch bei manch einem die Gedanken zurück an die letzte Fasent.
Doch wie Martina Nessler in ihrer Begrüßung und auch Diakon Matthias Hoppe während des Gottesdienstes jeden Narr lehrten: Es gilt, die Hoffnung und Freude zu bewahren, so wie es die kleinsten unter uns eindrucksvoll vormachen!
Freude verbreitete bestimmt auch die Überraschung, die Zunfträtin Marlen Engelmann für die kleinen Narren vorbereitet hatte:
Für jedes anwesende Kind gab es ein Fasent-to-Go-Päckle, mit dessen Inhalt sich auch zu Hause ein bisschen Fasentstimmung versprühen lässt.
Zum Schluss dankte Sven Hug, stellvertretender Zunftmeister, im Namen des gesamten Zunftrates allen Helfern, die den Gottesdienst auf die Beine gestellt haben, und verabschiedete die Gottesdienstbesucher mit den Worten:
Auch wenn der Narr sich heuer leiser verhält,
das Narri Narro nur leise schellt,
eins ist gewiss und passiert uns nie,
den Narr zwingt auch Corona nicht in die Knie!
Uf ä Glickselige Fasent.
Narri. Narro.