Diesmal erbebte die St. Galluskirche beim Einzug am Herrgottstag nicht von den vielstimmigen und gewaltigen Klängen der Miliz- und Trachtenkapelle Oberharmersbach, es waren leisere, zarte Töne, gespielt von einem Ensemble der Miliz- und Trachtenkapelle.
Diese Musik berührte umso mehr, da sie in Coronazeiten so rar geworden ist und die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher daran erinnerte, dass die großartigen Fronleichnamsfeste der vorausgehenden Jahre keine Selbstverständlichkeit sind.
Waren die Anmeldungen für die vorangehenden Gottesdienste der vergangenen Sonntage eher zurückhaltend, so war der Gottesdienst für Fronleichnam schnell mit 100 Anmeldungen ausgebucht.
Auch wenn in diesem Jahr keine Fronleichnamsprozession möglich war, fanden sich am Vortag verschiedene Gruppierungen und Familien ein, die weit verstreut mit Sicherheitsabstand in und um Kirche und Pfarrzentrum bunte Blütenteppiche gestalteten. Alle Generationen waren vertreten und ließen ihrer Kreativität freien Lauf. Noch am Abend wurden damit Altarraum und Seitenaltäre geziert und die Kirche erfüllte ein Duft von Rosen und Lavendel.
Während am nächsten Morgen um 6 Uhr das Hauptportal und der Kirchplatz mit den restlichen Blüten geschmückt wurde, waren in der Kirche fleißige Helfer am Werk, die die Kirchenbänke für den Gottesdienst desinfizierten.
Christsein in Gemeinschaft leben
In seiner Predigt verwies Pfarrer Gerner darauf, dass wir am Fronleichnamsfest die Hingabe Jesu für uns Menschen feiern, eine Hingabe, die wahrhaft satt macht – bis heute. Und dies macht auch unser Christsein aus, dass wir füreinander leben, dass nicht jeder für sich sein Lebensglück sucht, sondern dass wir in Gemeinschaft leben und glauben und feiern und füreinander da sind.
Das Miteinander so vieler, die sich auch dieses Jahr wieder eingebracht haben, um Corona zum Trotz, trotzdem den Herrgottstag auszurichten und zu feiern und sich um das kleine Stück Brot, das schon so viele satt gemacht hat, zu versammeln, dieses Miteinander ist ein Hoffnungszeichen und ein Glaubensbekenntnis: »Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.«
Foto: Judith Müller
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