Irgendwie findet man sich immer, und wenn es nur virtuell ist. Um die Kontakte in der proben- und konzertfreien Zeit nicht weiter verkümmern zu lassen, lud Dirigent Rüdiger Müller die Musiker der Oberharmersbacher Miliz- und Trachtenkapelle zu einer Videokonferenz ein.
Um den offiziellen Charakter dieses Meetings zu unterstreichen, bat er die Teilnehmer, sich in die Uniform zu werfen. Der Ruf verhallte nicht ungehört, aber so allumfassend fand er nicht unbedingt Anklang bei den Musikern.
Als sich die Bildschirme am Freitagabend öffneten, war klar, wer sich gegenübersitzt: Der unverwechselbare Hut war bei den meisten das Symbol der Zugehörigkeit in der Online-Welt. Zu besprechen gab es gar viel: der Wiedereinstieg in eine baldige Probephase und erste Hinweise zum Programm des Weihnachtskonzerts, das die Oberharmersbacher Musiker am 26. Dezember wie gewohnt abhalten wollen.
Was sich wie eine »Trockenübung« anhört, hatte durchaus einen gewissen Feuchtigkeitsgrad, denn der eine oder die andere hatte eben vor sich auf dem heimischen Bildschirm ein Bierchen oder ein Viertele, mit dem sich gut zuprosten ließ. Um 22.17 Uhr war die Konferenz nach einer fast üblichen Probenlänge beendet, jedoch nicht ohne zuvor für den kommenden Freitag die nächste Zusammenkunft auf dieser Schiene vereinbart zu haben.