Am 31. August 2019 steht die vor 94 Jahren gegründete Firma Brucher vor einer einschneidenden Zäsur. Während der Autoservice mit Jürgen Brucher von der nächsten Generation der Familie weitergeführt wird, übernimmt die Firma Rolf Rombach Holzbau die Bereiche Sanitär/Installation/Baublechnerei. Ungeklärt ist nach wie vor die Situation um die einzige Tankstelle im Ort.
Schon seit einiger Zeit geisterten allerlei Gerücht durch den Ort, wie die verschiedenen Sparten der Firma Brucher angeblich weitergeführt werden sollen. »Mein Alter und meine Gesundheit ließen leider keine Alternative zu, zumal meine Tochter Bianca den Betrieb gerne weiter geführt hätte, allerdings ist dies aufgrund verschiedener Umstände längerfristig nicht möglich«, erklärte der 69-jährige Firmenchef, der seit 1985 den Betrieb mit der 1953 gegründeten Tankstelle in der dritten Generation führt. »Deswegen ist mir die Entscheidung auch nicht leicht gefallen«, erklärt Alfred Brucher. Nach langen Beratungen mit der Familie und weitergehenden Überlegungen, wie der Betrieb und dessen Sparten – Autoservice, Sanitär/Installation und Baublechnerei – weitergeführt werden könnten, zeichnete sich jetzt eine Lösung ab, bei der allerdings die Tankstelle eine »Hängepartie« bleibt.
»Momentan sieht es so aus, dass der Betrieb der Tankstelle bis zum Beginn unserer Betriebsferien weiter läuft«, blickt Firmenchef Brucher auf den 3. August. Auch nach dem 26. August 2019 seien die Zapfsäulen wieder in Betrieb, bis eine endgültige Regelung gefunden sei. »Wir hoffen natürlich im Interesse unserer Kunden, dass auch wir bis spätestens in der zweiten Septemberhälfte klare Verhältnisse haben«, wünscht sich Alfred Brucher. Man stehe in Verhandlungen, die Tankstelle umzubauen und als Tankautomat weiter zu betreiben. Die Entscheidung werde wegen umfangreicher bürokratischer Auflagen, auch wegen möglicher Fördermittel, daher nicht in den nächsten Tagen fallen.
Gefundene Lösungen
Die Weiterführung der anderen Geschäftsbereiche ist derweilen geklärt. Während der Bereich Autoservice von Mechatronikermeister Jürgen Brucher und Werkstattmeister Eugen Schwarz wie bisher weitergeführt wird, übernimmt die Firma Rolf Rombach Holzbau die Bereiche Sanitär/Installation und Baublechnerei. »Wir sind froh, dass wir einen Interessenten gefunden haben, mit dem wir auch schon in der Vergangenheit enge Geschäftsbeziehungen pflegten«, freut sich Alfred Brucher über die gefundene Lösung. Rolf Rombach sieht in der Teilübernahme der Firma Brucher auch Vorteile für seinen Betrieb. »Mit der wohl einmaligen Gelegenheit, einen soliden Installations- und Baublechnereibetrieb zu erwerben, sind wir in der Lage, unseren Kunden zusätzliche Gewerke aus einer Hand anbieten«, begründet Rolf Rombach die Erweiterung seines Firmenportfolios. Vorerst, so führt er weiter aus, ändere sich für die bisherigen und künftigen Kunden der Firma Brucher in diesem Bereich nichts. »Wir nutzen die Werkstatträume der Firma Brucher und mit Konrad Ruf als Sanitär- und Baublechnereimeister bieten wir den gewohnten Service und Handwerkleistungen nach wie vor an«, beschreibt er die mit der Firma Brucher getroffene Vereinbarung.
Firmengeschichte
1925 hatte der Huf- und Beschlagschmied Ludwig Brucher die Werkstatt gegründet. In den 1950er ergänzten Blechner- und Schlosserarbeiten sowie Installationen in Haus und Hof die Handwerkerleistungen der Firma Brucher. Die zunehmende Motorisierung führte zu ersten großen Betriebserweiterung mit der Tankstelle.
Sohn Erwin übernahm 1963 die Firma von seinem Vater. Mit dem Wechsel in die dritte Generation wagte Alfred Brucher dein Einstieg in den Automobilbereich – Vertrieb, Service und Reparaturen.