Mit aufwändigen Kulissen, farbenprächtigen Kostümen, flotten Tänzen und treffend gesetzten Pointen wussten die Unterdorfer Narren um ihren Teamchef Felix Huber die Besucher in der vollbesetzten Reichstalhalle zu begeistern.
Ein Radio, Model 1953, reißt in der Fasentzeit die Leute nicht unbedingt vom Hocker. Wenn dann aber Moderator Thomas »Schröder« Jilg den richtigen Sender »UDO 3« einstellt und nach dem Vorbild »Tuten Gag« im SWR3 die Veränderungen im Dorf mit vertauschten Buchstaben veralbert, kommt Stimmung auf.
Die Balletteinlagen lockerten das Programm auf. Die Männerriege um Lukas Neuberger (»I like it«, »Speachless«) kamen ebenso wenig um eine Zugabe herum, wie die Damenriege. Sabrina Huber hatte mit »Herzbeben« für den Auftritt der 11 Damen ganz nach dem Geschmack der Besucher eine ansprechende Choreografie einstudiert.
Aus kleinen Begebenheiten bastelten die Unterdorfer einen Lacherfolg nach dem anderen. Im Rathaus und im Gemeinderat herrschte Entsetzen über personelle Umtriebe. Weil die »Edelhexe« Michaela aus dem »märchenhaften Oberharmersbach« nach Nordrach abgewandert ist, importierte die Gemeinde als Ersatz, »so Weit(h) wie es geht« den dort umhergeisternden »Moospfaff«.
Die »Tschändelmänn« besangen die mickrige Schweißnaht, die einem versierten Kfz-Mechaniker während seines Italienaufenthaltes statt eines neuen Auspuffs untergejubelt wurde und der für teures Geld »mafiös« übers Ohr gehauen wurde. Die vermeintliche Bedrohung eines Landwirts durch einen Hornissenschwarm löste das Ensemble musikalisch auf: es war nur die Drohne des Nachbarn.
Wer etwa dachte, das Thema Brücken sei durch die »Realsatire« im Alltag nicht mehr zu toppen, erfuhr wiederum Neues. Wegen der Tonnagebeschränkung der Brücke im Dorf, so sangen die »Tschändelmänn«, habe die Bürgerwehr reagiert und beim Antreten die »schwergewichtigen« Gewehrträger anders positioniert. Und immer wieder das Feuerwehrhaus: »Über sieben Brücken musst Du gehen, da kann sogar ein Panzer drauf drehen« war über die dort neu errichtete Brücke zu hören und als Fazit: »Die Brücke reißt´s raus, hoffentlich reicht das Geld fürs Feuerwehrhaus.«
Dazu lieferten die Unterdorfer ihren Beitrag. Die grandiose Schlussnummer führte in dieses fast schon legendäre Gebäude. Die beiden »Granden« der Wehr, Dietmar und Manuel, wussten nicht, wie sie all die »Annehmlichkeiten«, die sich noch beim bisherigen Bürgermeister bestellt hatten, bezahlen sollen. Hilfe in höchster Not kam von »Ricardo«, der jetzt mit Superideen den Laden aufmischte. So wurde die Sauna in eine Schlauchtrocknungsanlage umgewidmet, der »Blubb Blubb Whirlpool« soll künftig als Reinigungsbecken für die Geräte eingesetzt werden. »Super, Ricardo« lautete auch die vielfältige Zustimmung, als er aus Las Vegas einen leibhaftigen »einarmigen Banditen« auf die Bühne karrte, um zusätzlich Einnahmen zu ergattern. Zur allgemeinen Entspannung der finanziellen Lage ließ Zauberer »Goldfelix« Bürgermeister Richard Weith ganz entspannt über den Schulden schweben, zumindest bis Aschermittwoch.
Mit der Vorstellung der Kostüme für den Umzug am Fasentmontag und der zünftigen Tanzunterhaltung mit dem »Trio Samy, Joe & Steffi« klang der gelungene Oberharmersbacher Fasentauftakt aus.