Lösung: Das Bild wurde in den 1930-er Jahren beim Sägewerk Lehmann (spätere Kabeltrommelfabrikation) aufgenommen. Es war der zweite Standort des einstmals größten Sägewerks in Oberharmersbach. Landolin Lehmann, zuvor als Flößer tätig, erwarb 1861 eine Sägemühle von Leonhard Armbruster, Hofbauer im Wickersbach. Nachdem am 19.2.1898 ein Brand diese Säge vernichtet hatte, fand sie unter Josef Lehmann talabwärts (Gewann „Bolaien“) einen neuen Standort. Wilhelm Lehmann übernahm 1936 in der dritten Generation den Betrieb. Er begann mit der Fertigung von Kabeltrommeln. Diesen Zweig baute sein Sohn Helmut in den folgenden Jahren weiter aus. 2007 übernahm die Firma Rombach das Betriebsgelände.
Die damals eher bescheidenden Verkehrsverhältnisse einerseits und die Enge des Tales andererseits bedingten – oder ermöglichten – den Standort (Holzlagerung und Verarbeitung) beiderseits der Straße. Der Zustand der damaligen Talstraße lässt sich anhand des Bildes nur erahnen, denn erst 1931 wurde hier im Ortsteil Riersbach, begründet durch das allmählich höhere Verkehrsaufkommen, eine Schwarzdecke aufgetragen.
Im Hintergrund (Bildmitte) ist das Wohnhaus der Familie Lehmann, wo auch die Büroräume untergebracht waren. Das Haus wurde 1929-1930 errichtet und später umgebaut. Die Personen auf dem Bild lassen sich leider nicht mehr mit Bestimmtheit zuordnen. Naheliegend ist jedoch, dass es sich um Angehörige der Eigentümer-Familie Lehmann handelt.