In der jetzt abzureißenden ehemaligen Dorfer Schule sind zwischen 1830 und 1966 etliche Generationen von Kindern zur Schule gegangen.
Die davor benutzte Schulstube im so genannten »Armenhaus« neben der Kirche sei »klein und finster«, so wurde bei einer Visitation 1811 bemängelt. Auf knapp 28 Quadratmeter wurden damals bis zu 108 Kinder gleichzeitig unterrichtet. Nur 72 Kinder fanden auf einer Bank Platz, der Rest musste auf dem Boden sitzen. Aus Gengenbach kam die niederschmetternde Beurteilung, das Gebäude gleiche »mehr einem Schweinestall als einem Schulhaus«.
Bis 1815 hatte man den Unterrichtsraum immerhin auf rund 45 Quadratmeter erweitert, dafür drängten sich jetzt 156 Kinder in dem baufälligen Haus. Nach langem Hin und Her entschied man sich für ein neues Schulgebäude auf dem Platz beim »Feuerspritzenhaus«. Mit einem außerordentlichen Holzhieb von 1.000 Festmetern im Gemeindewald finanzierte die Gemeinde den größten Teil ihrer finanziellen Verpflichtungen. Im Winterhalbjahr 1830 durften die Schülerinnen und Schüler einziehen, ebenso der Oberlehrer in eine entsprechende Wohnung – in den Schulräumen fehlte aber noch der Ofen.
Zwar war die Situation durch zwei Räume etwas entspannt, aber bereits 1929 wurde der Neubau einer Schule angeregt. Mit dem Bau des Feuerwehrhauses 1957 ergab sich die Möglichkeit, zeitweise in andere Räume auszuweichen. Erst 1966 gelang mit dem Neubau der Grund- und Hauptschule Dorf eine ansprechende Lösung.
Von 1967 bis 1998 war das Postamt in dem Gebäude untergebracht, bis durch die Umstrukturierung des ehemaligen Staatsmonopolisten eine Postagentur diese Aufgabe übernahm. Damit verbunden waren auch umfangreiche bauliche Veränderungen im Inneren. Für kurze Zeit waren hier auch Arztpraxen untergebracht. Das Soziale Netzwerk hatte hier ab 2012 sein Büro.