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Oberharmersbach | 25.07.2018

Bedenkenswerter Zustand

Untersuchung an der Riersbach-Brücke – Gemeinde muss sechs Brücken sanieren

Foto:
Untersuchung: Die Firma »terrasond« untersucht mit Probebohrungen den Baugrund auf Standfestigkeit. Foto: Lehmann- Archiv
von Karl-August Lehmann

Ein halbes Dutzend Brücken steht auf der Liste der Sanierungen, die die Gemeinde Oberharmersbach in der nächsten Zeit abarbeiten muss. Der über den Talbach ins Riersbachtal führenden Sandstein-Gewölbebrücke bescheinigten die bisherigen Gutachten einen besonders bedenkenswerten Zustand.

Dringender Handlungsbedarf besteht auch deswegen, weil das vorgegebene Untersuchungsintervall von sechs Jahren im Jahre 2012 von
den damals Verantwortlichen schlichtweg nicht eingehalten wurde, obwohl die Brückenprüfung bereits im Jahr 2006 deutliche Schäden ergeben hatte. Jetzt hat der miserable Zustand einiger Brückenbauwerke die Gemeinde Oberharmersbach eingeholt, möglicherweise mit dadurch verursachten höheren Sanierungskosten.

Die Brücke zum Riersbachtal hat bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen nicht nur wegen ihres baulichen Zustandes absoluten Vorrang. Die einzige Verbindung von der Talstraße ins Riersbachtal steht für ein beträchtliches Verkehrsaufkommen. Hier rollen Fahrzeuge zur einzigen Tankstelle im Ort. Lastkraftwagen verlassen den Steinbruch mit Material, Reisebusse bringen Touristen zur Schnapsbrennerei »Brennhisli«, Ausflügler besuchen den »Harkhof«, ganz zu schweigen von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen und Langholztransporten, die mit einer beträchtlichen Tonnage die als baufällig eingestufte Brücke belasten. Die Bewohner des Riersbachtales müssen diesen Weg auch täglich nutzen.

Vor der eigentlichen Sanierung steht eine gründliche Erkundung des Bauuntergrundes. Die Firma »terrasond« ist mit Probebohrungen beauftragt. Diese sollen Aufschluss über Qualität bzw. Standfestigkeit der »Kämpfer« geben, also der Widerlager, auf denen im Uferbereich beiderseits des Harmersbach später die Stahlbetonplatte aufliegen soll. Das Sandsteingewölbe soll erhalten bleiben. Währen der Baumaßnahmen ermöglicht eine Behelfsbrücke, wenn auch eingeschränkt, die Zufahrt ins Riersbachtal.

Eine weitere Untersuchung soll Aufschluss darüber bringen, ob Reste von Kampfmitteln die Sanierungsarbeiten gefährden könnten. Da die in unmittelbarer Nähe über den Talbach führende Brücke beim Anwesen Bitsch/Rombach am 22. April 1945 von abziehenden Truppen der Wehrmacht gesprengt wurde, die zu sanierende Brücke ins Riersbachtal aber keinerlei strategische Bedeutung aufwies, dürfte eine solche Untersuchung hier keine neuen Erkenntnisse zu Tage fördern.

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