Rund 400 Besucher staunten nicht schlecht über das, was die Grundschulkinder der Brandenkopfschule bei ihrer Schulfeier auf die Bühne der Reichtstalhalle zauberten. Auf dem Programm stand das Kinder-Musical Felicitas Kunterbunt.



Ein Stück mit musikalischer Begleitung hat es in den letzten Jahren schon häufiger gegeben. Dieses Jahr fiel die Entscheidung des Kollegiums auf »Felicitas Kunterbunt«, ein Vorschlag der Kollegin Manuela Isaak. Sie war es auch, die hier und da Passagen veränderte und sie passgenau auf die Bedürfnisse der Schule zurechtgeschnitten hatte.
Alle 78 Grundschüler der Brandenkopf-Schule waren im Einsatz und leisteten Großartiges. Nur dreieinhalb Wochen – feiertagsbedingt waren es jedoch effektiv nur drei – wurde geprobt, damit die Texte, Lieder und Tänze bei der Aufführung auch flüssig vorgetragen werden konnten.
Abbild der Gesellschaft in der Spielzeugkiste
Einstudiert hatten die Grundschüler mit dem ausgewählten Kinder-Musical eine Geschichte über Freundschaft, Toleranz und Hilfsbereitschaft. Martha, ein kleines Mädchen, hat eine neue Puppe, Felicitas, bekommen. Sie ist bunt, schrill und irgendwie anders. Die alten Spielsachen sind eifersüchtig, finden die Neue komisch und grenzen Felicitas aus. Sie machen sich lustig über ihr Aussehen und sagen »Wir sind schon genug in unserer Truhe.« Als der Zauberer Rabador das hört, versperrt er die Truhe. Sie lässt sich nur wieder öffnen, wenn die Spielsachen sich zusammen auf eine Reise um die Welt machen und von jedem Kontinent ein Stück für den Schlüssel mitbringen. Natürlich dauert es nicht lange, bis die alten Spielsachen die neue, schrille Puppe als Verursacher der Misere ausfindig gemacht haben. Felicitas wird weiter ausgegrenzt, obwohl sie es nur gemeinsam schaffen können, die Truhe wieder zu öffnen. Doch irgendwann platzt der Knoten und die Erlebnisse mit den gleichermaßen wagemutigen wie hilfsbereiten Piraten, den Kängurus und Koalas in Australien, die schon viel Fremdes gesehen haben, den Eisbären im Norden, die Angst haben ihre Heimat zu verlieren und den Indianern in Amerika, die fest daran glauben, dass »genug Platz für alle in der großen Prärie« ist, »wenn sich keiner über den anderen erhebt« schweißen die Spielzeug-Truppe zusammen. Der chinesische Drache macht Felicitas Mut: »Die Welt ist bunt und deshalb schön!« Als letztes Ziel der Reise zeigt sich Afrika, das Herz der Welt, der Ursprung des Menschen. Zum Schluss sehen alle ein: »Es ist egal, wer wir sind. Wichtig ist, wie wir miteinander umgehen.«
Eine Menge helfender Hände waren nötig
Doch wie entsteht eigentlich eine Aufführung wie diese? Die Rollen seien an die Kinder verteilt worden, die sich im Vorfeld bei der Abfrage nach Statist, Rollen mit wenig Text, viel Text, Tanz und Sologesang gemeldet hatten, erläutert Schulleiterin Swenja Gäthje. Die Kinder der ersten Klasse, die Indianer, führten als einzige Klasse einen Teil im Klassenverband auf, da es für sie die erste Grundschulfeier war. Drei Schüler aus der zweiten Klasse unterstützen die Erstklässler dabei, Henry Heizmann als Häuptling, die beiden anderen als Tänzer.
Die Kinder waren natürlich die Stars des Abends. Ohne die Erwachsenen wäre es dennoch nicht gegangen. Die Sprechrollen studierten die Kids mit Frau Isaak, Herrn Hug und Frau Jäkle ein. Frau Schöning probte mit Klasse 1 in Kooperation mit Frau Zechmeister den Tanz. Frau Zechmeister und Frau Gäthje waren für die Tänze insgesamt zuständig. Die Kulissen wurden hauptsächlich von Franz Lechleiter gebaut. Unterstützung hatte er von Jürgen Kornmayer. Die Technik lag in den Händen von Franz Bleier und Bernd Huber. Die Beamer-Präsentation wurde von Frau Gäthje erstellt. Und nicht zuletzt zeigte sich an der Ausstattung, dass ein Stück wie dieses nur realisiert werden kann, wenn alle zusammen helfen. Die Gegenstände auf der Bühne wurden von allen Kolleginnen und Kollegen und auch den Schülern mitgebracht. »Natürlich haben wir viel Unterstützung von Müttern erhalten, die Kostüme genäht und Kinder geschminkt haben. Ohne die Unterstützung und das beispielhafte Engagement des Teams der Brandenkopf-Schule wäre so ein Event nicht zu stemmen«, bedankt sich Schulleiterin Gäthje auch beim Elternbeirat, der die Bewirtung übernommen hatte.
»Schule ist mehr als Lernen und Hausaufgaben«
Auch Altbürgermeister, Gemeinderatsmitglieder, so manch Schulleiter der umliegenden Schulen, ehemalige und neue Kolleginnen und Kollegen hatten es sich nicht nehmen lassen, der Grundschulfeier beizuwohnen. Bürgermeister Weith richtete nach der Aufführung das Wort ans Publikum und an die Akteure und bedankte sich für die grandiose Leistung. Eine lebendige Schulgemeinschaft mache mehr aus als Lernen und Hausaufgaben, stellte er fest. Das Schlusswort hatte wieder Rektorin Gäthje. Sie verkündete unter dem großen Jubel der Kinder, dass der Unterricht am folgenden Tag erst zur dritten Stunde beginnen würde. Und dann war mit einem Abschlusslied der Abend auch schon wieder vorbei.
Es spielten, sprachen, sangen und tanzten:
Im 1. Teil:
Martha: Anna Kasper; Marthas Mutter: Maike Kasper; Zauberer Rabador: Sophie Blanke, Jule Oberle; Zauberbuch: Jona Kasper; Detektiv Franz Findig: Jakob Reischmann, Sebastian Huber; Assistent Watson: Alexander Müller, Tim Beck; Fuchs Schlaumi: Selina Becker, Maren Berger, Josefine Schwarz; Bär Bertram: Killian Spitzmüller, Niklas Birk; Hamster Helmar: Annabelle Roth, Marina Bleier; Felicitas Kunterbunt: Nathalie Allgaier, Leni Kech; der kleine Hase: Lara Zimmermann, Kimberley Horvarth.
Außerdem in Teil 2:
Piratenkapitän: Romina Breig; Euca: Adrian Lehmann; Lyptus: Leon Schwarz; Känguru: Sirin Fatnassi; Eisbär: Luis Fritsch; Häuptling: Henry Heizmann; Drache: Sina Hauser; Chinesen: Carla Lehmann, Celine Lehmann, Gilles Sander, Sofie Marie Bächle, Ryan Rösch, Luca Kech; Afrikaner: Silas Munz, Niklas Lehmann, Lars Lehmann, Kilian Spitzmüller.
Solisten waren:
Eisbär: Luis Fritsch; Felicitas: Jasmin Petrow und Joy Preßler; Piratensong: Nathalie Allgaier, Anabelle Roth; Kängurusong: Carla Lehmann; Georg, der Gorilla: Silas Vollmer, Luca Kech; Schlusssong: Sophie Blanke, Joy Preßler, Jasmin Petrow.