Bilanz eines arbeitsreichen Jahres zog die Historische Bürgerwehr am Samstagabend anlässlich ihrer Jahresversammlung im Gasthaus »Posthörnle«. Uniformträger und Trachtenfrauen waren bei zahlreichen Auftritten gefordert und gaben bei etlichen auswärtigen Auftritten die Oberharmersbacher Visitenkarte.
»Die Bürgerwehr ist ein anerkanntes Aushängeschild unserer Gemeinde«, lobte Bürgermeister Richard Weith den Oberharmersbacher Traditionsverein. Er habe den ersten miterlebten Auftritt der Wehr aus dem Jahre 2001 noch in bester Erinnerung und schon vor seinem offiziellen Amtsantritt habe er die durch den Aufmarsch der Bürgerwehr bereicherten örtlichen Feste verfolgt. Hier werde Idealismus, Jugendarbeit und Ehrenamt immer noch groß geschrieben.
Wie groß, wissen die Verantwortlichen im Verein und wohl alle Mitglieder am besten. Eine der größten Wehren im »Landesverband der Bürgerwehren und Milizen Baden-Südhessen« mit 59 Gewehrträgern, 33 Spielleuten, 59 Angehörige der Trachten- und Kindertanzgruppe sowie weiteren 181 passiven Mitgliedern fordert einen gewaltigen organisatorischen Aufwand, zumal auch immer wieder auswärtige Einladungen an die Wehr gehen.
Die Versammlung gedachte der verstorbenen Mitglieder Eveline Hug, Anton Neumaier, August Hug, Hubert Glatz, Wilhelm Schilli, August Zimmermann und Josef Rauber.
Kilwi 2017 – alles hat gestimmt
Kommandant Klaus Laifer zeigte in seinem Rückblick, dass die Wehr gut beschäftigt war. Alle drei Jahre, so auch im abgelaufenen Geschäftsjahr, sind die Uniform- und Trachtenträger besonders eingebunden, um bei der Ausrichtung der Kilwi über vier Tage hinweg nicht nur hier den Ruf eines »Aushängeschildes« zu unterstreichen, sondern auch um die Vereinskasse aufzubessern. »Es hat alles gestimmt: das Wetter, der Besuch, das Programm und Eure hervorragende Arbeit«, lobte Laifer den Beitrag eines jeden einzelnen Helfers. Und schon laufen die Vorbereitungen für die Kilwi 2020, für die man einen ähnlichen Publikumsmagneten verpflichten will wie die »Schürzenjäger«.
Herausragende Ereignisse waren ferner die Auftritte, jeweils mit der Gesamtformation, beim Landestreffen in Villingen und beim Peter-und Paul-Fest in Bretten. Im laufenden Jahr stehen unter anderem die Beteiligung beim Jubiläum der Unterentersbacher Musikkapelle sowie der Auftritt beim Abschluss der Festlichkeiten mit dem Großen Zapfenstreich zum 200. Geburtstag des Canstatter Volksfestes.
Hauptmann Albert Nitsche lobte vor allem die Disziplin bei den Auftritten. »Die Salven habt ihr gut geschossen«, verwies er auf Fronleichnam und das Fest des Kirchenpatrons. Schriftführer Ludwig Lehmann zeigte bei der Zusammenstellung der Mitglieder, dass trotz der Abgänge – altershalber oder durch Tod – in allen Formationen der Nachwuchs diese Lücken schließen kann.
Zahlreiche Auftritte der Volkstanzgruppe
Nicht minder aktiv sind die Trachtenträgerinnen und -träger der Volkstanzgruppe und der Kindervolkstanzgruppe. Ständiges Üben der Tänze und zahlreiche Auftritte vor Ort und auswärts, unter anderem auf der Erlebnis- und Einkaufsmesse »Offerta« in Karlsruhe zeigen den Unterhaltungswert dieser Gruppierungen. »Wir sind weg vom angestaubten ›Heimatabendmuff‹«, gaben Fridolin Laifer und Bianca Neumaier die Marsch- bzw. Tanzrichtung vor. Man wolle die Besucher anlocken und begeistern, das sei auch die beste Werbung, um neue Mitglieder zu gewinnen.
Ein solides Zahlenwerk stellte Kassier Erwin Gieringer der Versammlung vor. Der Förderverein der Historischen Bürgerwehr, dem Roland Buttgereit vorsteht, und der die Bürgerwehr organisatorisch, z. B. durch das jährliche sattfindende Kameradschaftsschießen, und finanziell unterstützt, hatte mit seiner Arbeit wesentlichen Anteil an der soliden Kassenlage. Es wurde aber auch deutlich, dass nur die Einnahmen aus der Kilwi-Bewirtung den Verein finanziell über Wasser halten. Sollte diese Einnahmequelle versiegen, weil, wie andernorts schon beobachtet, solche Feste wegen fehlenden Personals nicht mehr zu stemmen sind, sähe es beim ältesten Verein des Ortes düster aus, so der Tenor des Kassenberichts.