Lösung: Unser Bild zeigt das Haus Ficht im Obertal in den 1950er Jahren, fast typisch für das damalige Aussehen der kleinen Häuser: Brennholzvorrat beim Haus, etwas wilder Wein, ein Transportgerät vor dem Haus (»Ziehkarren«), Zugang zum Keller von der Straße her sowie der hölzerne Treppenaufgang.
Immerhin gab es schon damals noch zu Zeiten der deutschen Bundespost einen Briefkasten (vordere linke Hausecke), der regelmäßig und pünktlich geleert wurde. Von der damaligen Bausubstanz ist heute nicht mehr viel zu erkennen. Mit dem Umbau des Gebäudes begann die Familie Ficht Ende der 1950er Jahre.
Dass hier die L94 vorbeiführt, ist gerade noch so am »Begrenzungspfosten« (weiß-schwarz aus Stein) auszumachen. Die Hecke unten rechts gehört schon zum Ufer des Talbaches.
Die Talstraße ist mit einer Schwarzdecke versehen.
Auffällig zum damaligen Zeitpunkt ist die neue Dacheindeckung. Die war notwendig geworden, weil am 13. Juli 1944 beim Abwurf von zehn Sprengbomben vor Frickenbach die Druckwellen erheblichen Schaden anrichtete. Dächer wurden abgedeckt (Anwesen Ficht, Lehmann), Türen eingedrückt und Fensterscheiben zersprangen. Bombentrichter machten die Talstraße unpassierbar, Wasser, Telefon- und Stromleitungen waren unterbrochen. So schlimm der Schaden für die Betroffenen war, im Vergleich zu anderen Gemeinden kam Oberharmerbach glimpflich davon. Schäden gab es nur vereinzelt. 1940 verlor die Familie Emil Zimmermann (»’s Junkers«) in Zuwald ihr Haus durch Brandbomben. Fehlende Verdunkelungsmaßnahmen sollen angeblich zu dieser Brandkatastrophe geführt haben. Diese Vermutung wird dadurch wahrscheinlicher, dass es sich um einen langgestreckten Abwurf von Stabbrandbomben gehandelt hat.
Andere Bombenabwürfe, wie auch beim oben geschilderten Fall Ficht, waren so genannte »Notabwürfe«. Von Feindflügen zurückkehrende Flugzeuge haben oft über scheinbar unbewohntem Gebiet sich ihrer Bombenlast »entledigt«. So gingen eine Sprengbombe am Regeleskopf (Mai 1944) nieder und mehrere in Zuwald im Wald des Gallusbauernhofes (Sommer 1944). Notabwürfe beschädigten auch das Anwesen Lehmann (»Hubdemus«, 17. Oktober 1943, »Gallenkilwi«) und in den Waldhäusern Gebäude der Familien Kranz, Schnaiter und Lehmann (10. Januar 1945).