Seit Mai ist die Oberharmersbacher Pfarrkirche St. Gallus wegen Umbauarbeiten gesperrt.
Diese sind jetzt soweit gediehen, dass am kommenden Wochenende der erste Sonntagsgottesdienst anlässlich des Seniorengemeinschaftstags wieder am angestammten Ort gefeiert werden kann.
Vieles, was renoviert wurde, ist gar nicht zu sehen und lässt die lange Bauzeit nicht unbedingt begründet erscheinen. Die komplett erneuerte Heizung, die über Fernwärme gespeist wird, ist für den Kirchenbesucher äußerlich nur an den neuen Gitterschächten und den dort rundum erneuerten Belag zu erkennen. Die gesamte Installation der elektrischen Leitungen verläuft unter Putz oder in Kabelschächten unter dem Dach oder in ehemaligen Heizungsschächten unter dem Boden. Die Plastikfolie, die die große Orgel vor Staub schützte, ist wieder abgenommen.
Der Chor hat äußerlich die größte Veränderung erfahren. Hier steht noch ein Gerüst. Größere und kleineren Flächen müssen ausgemalt und so die letzten Spuren der Bauarbeiten beseitigt werden. Mitglieder des Stiftungsrates und des Gemeindeteams haben den stelenartig gestalteten weißen Hintergrund angefertigt, in den das Kreuz eingelassen ist und nun wesentlich besser zur Geltung kommt. Die indirekte Beleuchtung verstärkt diesen Eindruck.
Dort in der Apsis, von den Ausmaßen her fast eine kleine Kirche, fehlen außerdem Altar, Ambo und Taufstein. »Da werden wir wohl vor November keine große Veränderung erfahren«, meint Gemeindereferentin Judith Müller. Bis der neue Altar seine Weihe erhält, wird wohl noch mehr Zeit verstreichen. »Das wird dieses Jahr kaum noch reichen«, gibt sich Pfarrer Bonaventura Gerner nicht gerade optimistisch. Man müsse sich unter Umständen bis »nächstes Jahr gedulden«. Zum einen stehe einer baldigen Weihe der volle Terminkalender des Bischofs entgegen, zum anderen seien, wie das Ordinariat mitteilte, während der Advents- und auch in der Fastenzeit keine religiösen Feierlichkeiten vorgesehen. Zwar könnten Ausnahmegenehmigungen erteilt werden, aber das sei eben nicht sicher. Bis dahin, so die zweckmäßige örtliche Lösung, werde man sich in den Gottesdiensten wie in den vergangenen Monaten mit einem »Ersatzaltar« behelfen müssen.
Dennoch: Der Umzug in die restaurierte Pfarrkirche steht am kommenden Wochenende an und es sieht
fast nach einem »fliegenden Wechsel aus«. Während
bisher die Gottesdienste im Pfarrzentrum abgehalten wurden, versammeln sich nach der Messe in der Pfarrkirche die Senioren dort zu ihrem alljährlichen Treffen.