Lösung: Allerheiligen steht vor der Tür. Die Gräber auf den Friedhöfen werden hergerichtet und zum Gedächtnis an die verstorbenen Familienangehörigen geschmückt. Das Bild der Gräber hat sich in den letzten 130 Jahren bei uns grundlegend verändert. Üblich waren bis ins 19. Jahrhundert hinein einfache Gräber mit schlichten Holzkreuzen. Diese prägten auch das Bild des Oberharmersbacher Friedhofes.
Ursprünglich war der Friedhof rund um die alte Pfarrkirche angelegt, die Gräber reichten also viel weiter Richtung Dorf. Die Verlagerung nach Osten auf das Gebiet des „alten Friedhofes“ erfolgte mit dem Neubau der Pfarrkirche. Die Gräber waren, wie die Pfarrkirche auch, in Ost-West-Richtung angelegt. Bis vor wenigen Jahren gab es auf dem Oberharmersbacher Friedhof nur Erdbestattungen und keine Urnengräber.
Weiße Kreuze zeigten die Gräber der Kinder an, diese befanden bis zur Sanierung des unteren Teils des Friedhofs zu Beginn der 1990-er Jahre für sich abgeschlossen unterhalb der Leichenhalle – eine stattliche Anzahl, weil früher die Säuglings- und Kindersterblichkeit wesentlich höher war.
Als Verzierung der Kreuze sah man nach 1870 immer mehr die Perlgrabkränze. Der Schmuck an den Kreuzen (unser Bild zeigt Gräber aus den 1950-er Jahren, zwischen den Kreuzen ist ein einzelner Engel aus Stein als Grabstein zu erkennen) war auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich und verbreitete sich von Frankreich her vor allem in Süddeutschland. Die Kränze wurden überwiegend in Heimarbeit hergestellt.
Erst mit dem Aufschwung der Wirtschaft in den 1950-er Jahren gab man nach und nach dem Grabstein den Vorzug.





