26 Landfrauen aus Oberharmersbach sowie Gäste aus Nordrach und Unterentersbach genossen einen informativen wie geselligen Jahresausflug in den Hegau.
In Singen-Beuren besuchten sie einen Standort der Reichenauer Gärtnersiedlung, in der Paprika exklusiv für »Edeka« produziert wird. Am Nachmittag führte Pater Gerhard durch Deutschlands höchstgelegenen Kräutergarten beim Berggasthof Höchsten in Illmensee.
Der größte Teil des in den Supermärkten erhältlichen Gemüsepaprikas kommt aus Spanien und den Niederlanden. Seit 2011 ist in Süddeutschland von März bis Oktober auch Gemüsepaprika aus regionaler Produktion erhältlich. Dieser wird mittels modernster Gewächshaustechnologie von fünf Gärtnerfamilien auf elf Hektar Fläche in Beuren a. d. Aach erzeugt. Gepflanzt wird im Dezember. An Schnüren winden die Pflanzen sich bis Oktober des Folgejahres fünf Meter hoch in den Gewächshaushimmel. Von März bis Oktober können täglich 20 Tonnen Paprika geerntet werden, deren Abnahme vertraglich von »Edeka« garantiert wird. Die kurzen Transportwege ermöglichen, dass der Paprika voll ausgereift geerntet werden kann und damit bekömmlicher ist, so die Gärtner. Pflanzenschutz gegen tierische Schaderreger wird vollständig durch den Einsatz von Nützlingen erreicht. Eine Gasheizung und die Abwärme des Blockheizkraftwerks sorgen für dauerhafte 23 Grad Celsius im Gewächshaus. Nasses Blattwerk trocknet so rasch ab und macht eine Bekämpfung von Pilzkrankheiten überflüssig. Der enorme Wasserbedarf von 1,5 Millionen Litern Wasser pro Tag wird über Entnahme von Oberflächenwasser des Flüsschens Aach und aus den 23 Millionen Liter Regenwasser-Speicherbecken gedeckt. Mittels einer Drainage-Leitung kann das Sickerwasser und der darin enthaltene Dünger unter den Pflanzen aufgefangen und wiederverwendet werden.
Bei einem feinen Essen im »Berggasthof Höchsten« bot sich den Landfrauen später ein fantastisches Alpenpanorama. Dem Berggasthof zugehörig ist ein Kräutergarten, in dessen Geheimnisse Pater Gerhard einführte. Pater Gerhard referierte über Zitronenmelisse als Antidepressiva ohne Nebenwirkungen und empfahl den exotischen Jiagulan, dass aus China stammende »Kraut der Unsterblichkeit«, als natürlichen Appetitzügler. Im Gasthaus »Schwarzwälder Hof« in Oberharmersbach fand der schöne Tag am Abend seinen Ausklang.