Lösung: Eine Momentaufnahme, wie man sie heute nicht mehr kennt. Leider lässt sich auch nicht mehr genau belegen, ob die Aufnahme in den späten 1930-er Jahren oder erst in der unmittelbaren Nachkriegszeit aufgenommen wurde (vielleicht kann der eine oder andere Leser anhand der abgebildeten Personen weiterhelfen).
Entstanden ist das Bild im hinteren Zuwälder Tal. Zu sehen ist das frühere Anwesen »’s Maiers«, das heutige »Zuwälder Stüble«. Beim genauen Hinsehen ist zwischen den Ästen des Baumes am rechten Straßenrand ein etwas hellerer Fleck zu erkennen: die Giebelwand des Hauses auf der Gromet in Zuwald.
Die Straße war damals noch nicht geteert. Der Junge und das Mädchen mit ihrer spärlichen Arbeitskleidung sind barfuß und wohl mit dem Ochengespann auf dem Weg zur Arbeit.
Da half es dann mitunter schon mal, je nach Temperatur im Früh- oder Spätjahr, die nackten Füße in einem frisch gefallenen Kuhfladen wenigstens kurzfristig aufzuwärmen.
Das »Vorguh« (Vorgehen, das Führe der Zugtiere, z.B. gerade im Frühjahr bei der Bestellung des Feldes) war eine der »leichteren« Arbeiten (um nicht von Kinderarbeit zu reden). Diese Mitarbeit auf dem elterlichen Gut war selbstverständlich. Oftmals litt darunter auch der Schulbesuch. Mitunter fehlten Kinder immer wieder tageweise, weil sie als Arbeitskräfte benötigt wurden und das rechtzeitige Einbringen der Ernte wichtiger war als Bildung. Freizeit oder Ferien waren für diese Kinder, wie damals für nahezu alle Altersgruppen, ein Fremdwort.