Am 21. Mai 1957 läuteten für Anna und Erwin Herrmann, Mühlenweg 14, die Hochzeitsglocken. Auf den Tag genau kann am kommenden Sonntag das Paar seine diamantene Hochzeit feiern.
Erwin Herrmann erblickte 1933 im Ortsteil Hub als eines von sechs Kindern der Eheleute Andreas Herrmann (Zimmermeister) und Justine, geb. Schöpf, das Licht der Welt. Anna Herrmann wurde 1937 im Ortsteil Riersbach als einziges Kind von August und Anna Nock, geb. Nock, geboren. Beide besuchten im Ortsteil Hub die Volkschule, wie sie damals noch hieß. Ihre Kindheit und Jugend verbrachten sie also nicht weit voneinander entfernt, doch näher kennen gelernt haben sie sich erst auf einem Fasendabend der Unterdorfer Narren im »Schwarzwälder Hof«. Aus ihrer Ehe gingen drei Söhne hervor, denen die ganze Fürsorge der Eltern galt.
Während Erwin Herrmann als Dreher von 1951 bis zur Rente 1990 in der Zeller Firma Prototyp den Lebensunterhalt verdiente, arbeitete Ehefrau Anna bis 1991 im Sägewerk Lehmann im Obertal. Zudem half »’s Nocke-Anneli« auch als versierte Bedienung im Gasthaus »Zur Stube« regelmäßig aus. Ab 1964 wohnte die Familie in der Brugasse und baute sich 1984 im Mühlenweg ein Haus, das seit 1988 ihre Heimat ist.
Bei all der Arbeit und der Sorge um das tägliche Auskommen blieb nicht viel Zeit für Hobbys. Für Erwin Herrmann war einzig die allwöchentliche Singstunde im Kreis der Sängerkameraden des »Frohsinn« eine willkommene Abwechslung vom Alltag. 60 Jahre lang war er aktiver Sänger und wurde 2012 zum Ehrenmitglied ernannt. Heute haben die beiden mehr Zeit für sich, was sie für gemeinsame Reisen oder ausgiebige Spaziergänge nutzen, wenn der Ehemann nicht gerade mit seiner Modelleisenbahn beschäftigt ist.
Wegen der Bauarbeiten in der Pfarrkirche, wo das Paar vor 60 Jahren getraut wurde, wird der Dankgottesdient am Sonntag um 14.00 Uhr im Pfarrzentrum gehalten. Die weltliche Feier im engsten Familienkreis und mit den Schulkameraden findet anschließend im Hotel »Grünwinkel« statt.