Das Adonia-Musical »Josef« war am Mittwochabend in der Reichstalhalle wieder ein besonderes Konzerterlebnis. Rund 400 Besucher aus der Umgebung, darunter auch viele Eltern mit ihren Kindern, spendeten den jugendlichen Sängern, Musikern und Schauspielern begeistert Beifall für ihre beeindruckende Darbietung einer biblischen Geschichte.
Eifersucht, Neid und Hass herrschen in der »schrecklich netten Familie«, in der Josef aufwächst. Oder wie es der Chor in seinem Song salopp ausdrückt und somit den Bezug zur heutigen Zeit herstellt:
»Unsere Familie, die ist nicht ganz normal. Unsere Familie, ist irgendwie verrückt.«
Die Josefs-Geschichte aus dem Buch Genesis wird somit auch als Geschichte einer Familie erzählt, in der am Schluss Verzeihung und Versöhnung möglich sind. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Die Brüder verkaufen Josef an Sklavenhändler und heucheln dem Vater seinen Tod vor. In Ägypten macht Josef mit Gottes Hilfe Karriere bei Potiphar. Dessen Frau bezichtigt ihn zu Unrecht einer Vergewaltigung, so dass er ins Gefängnis geworfen wird.
Doch Gott, auf den er vertraut, lässt ihn nicht im Stich und schenkt ihm die Fähigkeit, Träume zu deuten. So auch den des Pharaos mit den sieben fetten und mageren Kühen. Josef sieht darin eine kommende Dürre und rät, in Zeiten des Überflusses Kornspeicher anzulegen. So entgeht Ägypten einer Hungersnot und Josef wird vom Pharao als Belohnung zum Vizekönig befördert. Als die Brüder kommen, um Getreide zu kaufen, stellt er sie auf die Probe und erkennt, dass sie sich geändert haben. So kann dann »Das Wunder der Versöhnung« gefeiert werden, zu dem der Chor »Alles wird wieder gut« anstimmte.
Die Begeisterung, mit der die 70 Jugendlichen die biblische Botschaft in den Liedern, begleitet von einer Live-Band, den Tänzen und dem Spiel zum Ausdruck brachten, war wieder einmal beeindruckend und steckte das Publikum an. Für den lang anhaltenden Applaus am Ende der Aufführung revanchierten sich Chor und Band mit der Adonia-Hymne »Unser Land« als Zugabe.
Seit 2003 gastierte nun zum 15. Mal ein Adonia-Teens-Chor in Oberharmersbach, worüber sich auch Bürgermeister Siegfried Huber bei der Begrüßung freute und dabei die gute Jugendarbeit auf der Basis christlicher Werte hervorhob. Die Organisation der gemeinsamen Veranstaltung von Tourismus e.V. und Kirchengemeinde hatte im Vorfeld wieder Sonja Rombach übernommen, die aber wegen einer Reise nicht anwesend sein konnte. Ihre Grüße richtete Tochter Nicole Lehmann aus, die den KLJB-Mitgliedern für die Bewirtung und den Gastfamilien für die Bereitschaft dankte, Jugendlichen eine Schlafgelegenheit zu bieten. Ihr Dank galt auch der Sparkasse und der Volksbank sowie Bärenwirtin Leni Kuber, die ein leckeres Abendessen vor Beginn der Aufführung ermöglichten.