Die Zelte und Buden im Narrendorf sind abgebaut, das große Aufräumen ist abgeschlossen. Nur Konfettireste auf Straßen und Gehwegen erinnern noch an das große Festwochenende zum 44-jährigen Jubiläum der Bärenzunft Oberharmersbach. Zunftmeister Lothar Killig blickt zurück und zieht eine positive Bilanz.
Herr Killig, welches Gefühl hatten Sie am Montagmorgen nach dem Aufwachen?
Killig: Eine große Erleichterung, nachdem alles so reibungslos abgelaufen ist. Nach der Anspannung der letzten Tage und Wochen ist mir ein großer Stein vom Herzen gefallen.
Welches war Ihre größte Sorge?
Da war einmal der Samstagabend, dass es im Narrendorf bei so vielen Menschen zu Ausschreitungen kommen könnte. Das war nicht der Fall. Die Besucher feierten stimmungsvoll ein Fest für Narren, wie wir es uns gewünscht haben. Bedenken hatten ich und meine Zunftratskollegen auch, was die Auflösung des großen Umzugs mit fast 5.000 Hästrägern betraf. Das von manchen prophezeite Chaos ist aber nicht eingetreten. Ich glaube, wir haben da gute organisatorische Vorarbeit geleistet.
Probleme gab es aber bei der Anreise der Besucher. Die Parkmöglichkeiten für die Busse waren beschränkt, die Bahn war teilweise überfüllt, so dass viele Fahrgäste überhaupt keinen Platz mehr bekamen.
Letzteres ist zu bedauern, doch dafür kann die Zunft nichts. Die Bahn hätte sich besser auf die Situation einstellen und gerade zu Stoßzeiten mehr Wagen anhängen müssen. Ich meine, dass wir die Verkehrsproblematik trotz einiger Schwierigkeiten insgesamt gut gelöst haben. Das wurde uns auch von etlichen Busfahrern bestätigt.
Wie war die Resonanz der Gastzünfte auf das Jubiläumsfest?
Beim Zunftmeisterempfang am Sonntag hörte ich von vielen Kollegen nur Positives. Alle schwärmten von der tollen Partystimmung am Abend zuvor im Narrendorf. Auch aus der Bevölkerung erhielten wir Komplimente zur gelungenen Veranstaltung.
Um ein solches Fest zu meistern, braucht es einen starken Zusammenhalt untereinander.
Richtig! Bürgermeister Siegfried Huber hat dies ja als Schirmherr schon beim Festbankett am Freitag hervorgehoben. Was die Mitglieder unserer Vereine im Ort geleistet haben, ist fantastisch.
Oerharmersbach kann stolz auf seine Vereinsfamilie sein. Das gilt auch für mein Zunftratskollegen und die Hästräger. Danken möchte ich auch der Gemeinde für ihre Unterstützung, den Helfern des örtlichen DRK, der Feuerwehr und ihren Kameraden aus Unterharmersbach.
Ist man nach einem solchen Fest nicht ein bisschen fasentmüde?
Überhaupt nicht! Wir können der Oberharmersbacher Fasent nun ganz entspannt entgegensehen und sie befreit feiern.