Viele der Geehrten bei der Jubilarsfeier der Erwin Junker Maschinenfabrik Nordrach haben ihr ganzes Berufsleben im Unternehmen verbracht.
Kaum ein Unternehmen kann heute noch auf Mitarbeitende zählen, die von der Ausbildung bis zur Rente bleiben. Bei der Erwin Junker Maschinenfabrik ist das anders. Das wurde bei der Jubilarsfeier am Freitag eindrücklich deutlich.
Schon mittags hatte es in der Alten Mühle in Nordrach, dem Ort, an dem Firmengründer Erwin Junker 1963 den Grundstock für das heute weltweit agierende Unternehmen legte, eine kleinere Feierstunde für die Mitarbeiter mit 10, 15, 20, 30 und 35 Jahre Betriebszugehörigkeit gegeben. Am Abend wurde dann in Hofstetten mit Geschichten und Erinnerungen aus fast einem halben Jahrhundert Firmenleben weitergefeiert. In Nordrach beschäftigt das Unternehmen mehr als 350 Mitarbeiter, weltweit sind es etwa 1.200.
„Solche wie euch muss man gut pflegen“
„Jubilarsfeiern sind bei einem Mittelständler etwas Besonderes“, sagte Geschäftsführer Joachim Himmelsbach. Sie zeigten, wie eng die Verbindung zwischen Betrieb und Belegschaft sei. Menschen, die über Jahrzehnte bleiben, gäben dem Unternehmen Stabilität.
Auch Dr. Karsten Schaumann, Geschäftsführer der Junker-Gruppe, betonte die Bedeutung dieser Kontinuität. Die Geehrten hätten mit Wissen, Erfahrung und Leidenschaft entscheidend zum Erfolg beigetragen. In einer Zeit ständiger Veränderung seien Verlässlichkeit und Zusammenhalt keine Selbstverständlichkeit mehr.
Beide erinnerten an den Gründer Erwin Junker, der 1963 mit Mut und Ideenreichtum begann und den Grundstein für das heutige Unternehmen legte. „Sie sind seinen Weg mitgegangen“, so Schaumann.
Wandel mit Weitblick
Himmelsbach blickte auch auf die Entwicklung der Firma: Über Jahrzehnte war Junker vor allem in der Automobilindustrie tätig, inzwischen beliefert das Unternehmen auch Luft- und Raumfahrt, Landmaschinenbau, Kompressorenhersteller und Windkraftanlagenbauer. Seit vergangenem Jahr spielt auch die humanoide Robotik eine wachsende Rolle.
„Das Auto ernährt uns nicht mehr allein“, erklärte Himmelsbach. Mit neuen Geschäftsfeldern und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz wolle man den Wandel aktiv gestalten. Schaumann ergänzte, dass dieser Erfolg vor allem auf die Menschen zurückgehe, die Neues wagen und ihr Wissen weitergeben.
Stabilität in bewegten Zeiten
Wie gewachsen die Gemeinschaft im Unternehmen ist, zeigte die Ansprache von Betriebsratsvorsitzender Beate Volz. Sie betonte, dass viele Anwesende ihr gesamtes Berufsleben bei Junker verbracht hätten und damit das Rückgrat des Betriebs bildeten. Die Technik habe sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert, doch die Stabilität und der Zusammenhalt in der Belegschaft seien geblieben.
Volz, selbst seit 30 Jahren im Unternehmen, sagte, sie sei stolz, Teil dieser Gemeinschaft zu sein. In einem guten Team lasse sich vieles erreichen, und die langjährige Treue sei zugleich ein Versprechen für die Zukunft. Zum Abschluss wünschte sie den Jubilaren – mit einem Augenzwinkern – „mehr Kaffee als Chaos“.
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