Die Trachtenkapelle Nordrach lockte rund 100 Besucher hinauf auf den Hermehansenhof
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Foto: Inka Kleinke-BialyIrgendwie verheißungsvoll klang es, das Einstimmen der Instrumente: Die Töne, die am vergangenen Freitagabend bis hinunter in die Talsohle schallten, kamen von oberhalb des Dorfes, vom Hermehansenhof.
Kaum legte die Trachtenkapelle Nordrach (TKN) dann richtig los, begannen sich die Tischbänke mit Besuchern zu füllen. So viele waren es, dass sehr bald weiteres Mobiliar aufgestellt wurde. Rund 100 Köpfe zählte das Publikum zur großen Freude der Kapelle schließlich, Urlaubsgäste und Einheimische bunt gemischt, sich an kühlen Getränken und deftigen Speisen labend und in den Musikpausen munter miteinander plaudernd.
Doch nicht nur auf den Bänken konnte man es sich gemütlich machen, auch der Garten lud während des Konzerts zum Verweilen ein. Darüber hinaus nutzten einige vergnügte Gäste des auf dem Hof liegenden Ferienhauses ihren Balkon als Logenplatz oder gar als Tanzparkett.
Das kam nicht von ungefähr, denn was die seit 1872 bestehende Trachtenkapelle den lauschenden Ohren präsentierte, war vielfältig. Neben klassischer Blasmusik gab es beispielsweise auch Fetziges im Bläsersound, wie unter anderem Songs der legendären „Les Humphries“ oder von der jüngst verstorbenen Rockröhre Tina Turner.
„Da haben wir ja Glück gehabt“, strahlte ein Urlauber-Ehepaar. Glück ob der Tatsache, dass der Wettergott der TKN in den Terminkalender gepfuscht und das eigentlich bereits für Ende Juni geplante Konzert ins Wasser hatte fallen lassen „Sonst hätten wir das hier heute ja gar nicht miterleben können“, freuten sich auch andere Feriengäste über die Terminverschiebung – fairerweise andererseits voll des Bedauerns für jene, denen das Konzert mit seiner so ganz besonderen Atmosphäre entgangen war, vor traumhafter landschaftlicher Kulisse.
Vielfalt in vielerlei Hinsicht
Dirigiert wurde die an diesem Abend mit 21 Musiker:innen besetzte Kapelle von Annette Tafler aus Lahr-Reichenbach. Insgesamt 35 Aktive im Alter von 11 bis 71 Jahren sind es, die die hauptberufliche Instrumentallehrerin in Nordrach unter ihren erfahrenen Fittichen hat, sie selbst spielt Klarinette und Schlagzeug sowie Trompete und Altsaxophon.
Im Holzregister ist die TKN besetzt mit Querflöte, B-Klarinette, Bassklarinette, Es-Alt-Saxophon und Tenorsaxophon. Das Blechregister umfasst Trompete, Flügelhorn, F-Horn, Tenorhorn, Bariton, Posaune und Tuba. Die Drummer wechseln sich ab und spielen Schlagzeug, Trommel, Becken, Pauken oder weitere Percussion-Instrumente.
Je nach Anlass finden sich die Nordracher Musikerinnen und Musiker immer wieder auch zu kleineren Gruppierungen oder festen Ensembles zusammen. Vorsitzende Melanie Junker bedankte sich bei der Familie Spitzmüller als Betreiber des Hermehansenhofes dafür, dass sie nicht nur den „Open-Air-Platz“ zur Verfügung gestellt hatten, sondern desgleichen ihren mit Rädern versehenen Bewirtungswagen.
Wer in diesem Jahr noch einmal in den Genuss des Klanges der TKN kommen möchte, der kann dies tun beim ASV- Ok toberfest im September, auf dem Nordracher Weihnachtsmarkt sowie am Heiligen Abend in der Pfarrkirche St. Ulrich.
Und: Wer stressfrei ein Instrument lernen oder wieder einsteigen möchte, der möge sich bei der TKN melden: www.trachtenkapelle-nordrach.de.





