Das Bildungswerk Nordrach hat nach sechs Jahren die Gruppe „Goschehobel“ wieder nach Nordrach eingeladen. Fünfzig Gäste ließen sich von drei Vollblutmusikern begeistern.
Das erste Konzert von Eberhard Jäckle und Urban Huber-Wölfle, beide gebürtige Hausacher und Kindergartenfreunde, fand vor 40 Jahren in Waldkirch statt. Danach gaben sie sich den Namen „Goschehobel“. Seit etwa zwanzig Jahren bereichert Oliver Fabro die Rockband und produzierte auch deren CDs. Im April 2023 feierte die Band ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum mit einem Jubiläumskonzert im Elztalmuseum.
Die Band verwendet verschiedene Musikstile wie Rock, Blues, Reggae und auch Latino-Rhythmen, die sie mit Gitarre, Mandoline, Percussion und Mundharmonika (Goschehobel) vortragen. Alle Texte schreiben sie selbst, ebenso die meisten ihrer Melodien. Auch einige Coverversionen haben sie im Programm. Es sind meist Themen des Alltags, die sie in ihren Liedern in alemannischer Mundart vortragen, von den ernsten und humorvollen Seiten des Lebens, von Jugend, Liebe und Unterwegssein. Es gibt aber auch gesellschaftskritische Inhalte zu Umwelt und Egoismus. Ihr Dialekt klingt nicht heimatselig und schon gar nicht von gestern.
Mit „Vagabunde“ eröffneten die Musiker ihr Konzert. Es folgte „Zämme“: „Mir stehn wieder uff de Bühne, mache Musik, lege richtig los, erläbe, wie guet des tuet, un hen’s G’fühl – des isch gonz gross“. Dieses Gefühl sprang auch sofort auf das Publikum über und jedes Lied wurde lautstark beklatscht. Ob „Klassentreffe“, Kunterbunt“, Wi au“, „Stand by“ oder „Zwischezit“, „Räge, Wind un Für“, stets kamen die Stücke authentisch und ohne erhobenen Zeigefinger rüber.
Eberhard Jäckle sagte die Stücke an und spielte virtuos auf seiner Gitarre. Urban Huber-Wölfle brillierte auf seinem Goschehobel, sein ganzer Körper war dabei in Bewegung und seine Oberschenkel dienten ihm als Percussion-Instrument. Oliver Fabro spielte exklusive Gitarrensoli, mal gezupft, dann wieder virtuos und behände über die Saiten wirbelnd, was die Besucher immer mal wieder zu frenetischem Zwischenapplaus animierte. Dabei blieb die Band Goschehobel selbst stets bodenständig, gab sich nie abgehoben und zeigte offen ihre Freude an ihrer Musik: „Wenn de schwätze konnsch, no konnsch au singe, wenn de laufe konnsch, no konnsch au donze“.
Viel zu schnell vergingen die zwei Stunden und als die Zugaben „Goschehobel-Lotzi us Huserbach“ und „Fier immer jung“ verklungen waren, wurden die Musiker mit anhaltendem Beifall überschüttet.