Das Altenwerk Nordrach hat das Schloss Favorite in Rastatt besucht. 27 Seniorinnen und Senioren erlebten einen interessanten, informativen und unterhalt samen Nachmittag.
»Schloss Favorite ist ein nahezu unverändert erhaltenes Juwel. Seine kostbare Ausstattung, seine reichhaltigen Keramik- und Glassammlungen und seine idyllische Lage machen es zu einem Gesamtkunstwerk von europäischem Rang.« So wird das Schloss im Prospekt beschrieben. Die Nordracher Seniorengruppe konnte sich davon überzeugen, dass diese Beschreibung tatsächlich zutrifft.
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Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden (1675-1733) war mit Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707), dem sogenannten Türkenlouis, verheiratet. Nach dessen Tod ließ sie von 1710 bis 1730 das zauberhafte barocke Lust- und Jagdschlösschen in Rastatt-Förch bauen. Nach kurzer Kutschfahrt vom Rastatter Residenzschloss traf sich hier die höfische Gesellschaft zu kurzweiligen Festlichkeiten mit Jagden, Konzerten und Festbanketten.
Bei einer Führung durch das Schloss überzeugten sich die Senioren davon, dass die im frühen 18. Jahrhundert geschätzten handwerklichen Techniken in allen Räumlichkeiten in verschwenderischer Fülle verwirklicht wurden: Böden aus Stuckmarmor, Wände mit Fayencefliesen, reich verzierte Stuck- und Freskendecken, prächtige, mit feiner Stickerei verzierte Wandbehänge und exquisites Mobiliar zeigen nicht nur den erlesenen Geschmack der Markgräfin Sibylla Augusta, sondern dienten auch ihrer Selbstdarstellung als kunstsinnige Fürstin.
Im Laufe der Führung stellte sich heraus, dass der Schlossführer Dr. Ulrich Schumann ein Enkel von Dr. Franz Schumann ist, der von 1931 bis 1933 Bürgermeister von Zell a. H. war und nach der Machtübernahme der Nazis aufgrund einer Intrigenkampagne seinen Rücktritt erklären musste.
Nach der beeindruckenden Schlossbesichtigung fuhren die Senioren über Landstraßen nach Kehl-Kork, wo sie es sich in einem Gasthaus beim gemeinsamen Abendessen gut gehen ließen. Immer wieder war zu hören, wie sehr allen dieser Ausflug zu dem Schatzkästchen in Rastatt gefallen hat. Schon auf der Hinfahrt hatte Josef Laifer einige Volkslieder auf seiner Mundharmonika gespielt und dies tat er auch zur Freude von allen Teilnehmern auf dem Heimweg und alle sangen mit.





