Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand am Donnerstag- und Freitagabend das traditionelle »Z’ Licht geh’n« im Gasthaus auf dem Mühlstein statt.




Uli Führe, Komponist und Sänger aus Buchenbach, begeisterte mit Witz, Humor und seinen alemannischen Liedern das Publikum in der vollbesetzten Gaststube. Die Nordracher Stubenmusik umrahmte an beiden Abenden stimmungsvoll seine Vorträge. Wie in früheren Jahren hat das Bildungswerksteam zwei Veranstaltungen angeboten und der Erfolg spricht für sich. Beide Abende waren sehr schnell ausverkauft.
Esther Echtle vom Leitungsteam des Bildungswerks hieß die Gäste willkommen und stellte den Autor und alemannischen Liedermacher Uli Führe vor. Sie dankte den Wirtsleuten Rolf Lehmann und Sandra Orthey mit ihrem Team, dass diese traditionelle Veranstaltung wieder statt finden konnte.
Die Nordracher Stubenmusik eröffnete den Abend und zog sogleich die Besucher mit stimmungsvollen, adventlichen Melodien und Liedern in ihren Bann.
Uli Führe ist in Lörrach geboren. Seit seinem Musikstudium ist das Multitalent als Komponist, Stimmbildner, Musiklehrer und alemannischer Kleinkünstler tätig. Seit 1976 tritt er mit seinem badischen Kleinkunstprogramm vor allem im süddeutschen Raum auf, aber auch immer wieder in der Schweiz und im Elsass. Bekannt wurde er vor allem für seine witzigen und ironischen Lieder, die den Menschen und das Zeitgeschehen unter die Lupe nehmen. Er erhielt für seine Lieder u. a. den Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg.
Führe sang seine alemannischen Lieder, begleitete sich auf der Gitarre und sofort sprang der Funke über. Er warb dafür, doch Dialekt zu sprechen, denn so wie Insekten aussterben, so sterben auch die Wörter im Dialekt aus, weil sie niemand mehr gebraucht. Deshalb »Muul uff« und diese Wörter benutzen. Da ist sein Lied »Mer hens doch so guet gmeint« für den jetzt erwachsenen Sohn, aus dem nach allen Untiefen doch noch was geworden ist. In »Fake News« zeigt er, dass wir schon immer mit Unwahrheiten zu tun hatten. Denn wer kennt das nicht, das Drohen mit dem Nachtkrapp oder das Angstmachen, wenn man Wasser getrunken hat, falls man einen Kirschkern verschluckt hat. Sein Lied »Himmel us Stei« ist eine Hommage an das Freiburger Münster und ihre namenlosen Künstler und Handwerker. Führe wirft einen scharfen und zugleich liebevollen Blick auf das Alemannenländle, nahm sich in seinen Texten oft selbst auf den Arm und bezog auch immer wieder das Publikum mit ein.
Die Nordracher Stubenmusik mit ihren Akteuren Luitgard Bieser (Hackbrett), Antonia Haas (Zither, diatonisches Akkordeon und Kontrabass), Susanne Hansmann (Zither und Akkordeon), Martina Pfundstein (Gitarre) und Georg Wimmer (Gitarre) spielte und sang im Wechsel mit Uli Führe weihnachtliche und alpenländische Musikstücke und Lieder und sorgte mit den wohlklingenden Tönen für eine adventliche Stimmung, die es nur auf dem Mühlstein gibt.
Beide Abende endeten damit, dass die Musiker mit allen Gästen gemeinsam noch einige Weihnachtslieder sangen.
Rolf und Sandra Lehmann hatten mit ihrem Team Gaststube und Nebenzimmer wunderschön adventlich geschmückt. An den Wänden aufgehängte Lichterketten erhellten sanft die Räume. »Z’ Licht geh’n« auf dem Mühlstein im Advent, das geht zu Herzen und die Gäste dankten den Autoren und der Stubenmusik mit lang anhaltendem Beifall für zwei außergewöhnliche und sehr berührende Abende.