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Zum Beitrag »Aktionsplan Auerhuhn verhindert den Ausbau im Brandenkopf gebiet« in der Ausgabe 115/2022.
Sehr geehrter Herr Weith, Ihre kritische Auseinandersetzung in der Schwarzwälder Post zur Thematik der Ausweitung von Ausschlussgebieten für die Windkraftnutzung – selbst an Standorten, an denen bisher bereits Windkraftanlagen betrieben werden, war für mich Anlass zu einem Schreiben an unseren Ministerpräsidenten, Herrn Kretschmann. Heute ist das Antwortschreiben eingegangen. Als Fazit ist festzuhalten. Man »muss« sich weiter auf Regelungen von gestern berufen. Das hat zur Folge, dass es bei solchen Rahmenbedingungen in alten und eingeübten (Verhinderungs)Strukturen weitergehen wird.
Eine große Beschleunigung bei Genehmigungen erwarte ich vor diesem Hintergrund nicht.
Neben Änderungen von Normen wäre m. E. auch ein Personalaustausch dort erforderlich, wo Bremser und Verhinderer an entscheidender Stelle sitzen.
Natürlich hält Baden-Württemberg die global drohende Klimakatastrophe nicht alleine auf.
Doch es ist ein Aufwachen und ein radikales Handeln erforderlich.
Begriffen wurde immer noch nicht, was es heißt, dass wir es im Kampf gegen Klimaerwärmung mit Naturgesetzen zu tun haben. Bei Maßnahmen zur CO2 Vermeidung ist die Dimension »Zeit« entscheidend. Was wir heute an CO2 aus Auspuff oder Schornstein jagen, treibt die Erwärmung die nächsten 80 bis 100 Jahre voran. Das geht bis ins Jahr 2100. Vielleicht ist die Zeit-Betrachtung rückwärts gerichtet eher fassbar: Was im Zweiten Weltkrieg durch Verbrennung an CO2 in die Luft ging, heizt unseren Planeten noch heute auf!
Zur Verdeutlichung: Wir erreichten inzwischen auf unserer Erde eine CO2 Konzentration wie zuletzt vor 15 Millionen Jahren. Das hat damals zu einem höheren Temperaturniveau geführt. Auf ein solches Niveau steuern auch wir zu, wenn wir keine radikalen Veränderungen vornehmen. Das hat damals zu einem etwa 30 Meter höheren Meeresspiegel geführt.
Herbert Bruder,
Nordrach




