Brauchtum zu pflegen ist das Haupt anliegen der Trachtengruppe Nordrach. Deshalb findet jedes Jahr zum Fest „Maria Himmelfahrt“ am 15. August das beliebte Kräuterbüschel binden statt.
Lange vor diesem Termin schauen die Verantwortlichen in Feld, Wiese, Wald und Garten, wo sie Heilkräuter und Blumen finden können. Am Tag vor dem Kräuterbüschelbinden sind die Mitglieder unterwegs, um möglichst viele Kräuter zu sammeln. Dieses Jahr fand man trotz den hohen Temperaturen und der extremen Trockenheit über 30 verschiedene Heilpflanzen.
Von Generation zu Generation überliefert
Die Frauen der Gruppe binden die Kräutersträuße so, wie sie von Generation zu Generation überliefert und gebunden wurden. In jeden Büschel kommen zu Anfang Ähren wie Weizen, Hafer, Roggen und Gerste, der Bauer nahm dann zu seiner neuen Saat ein paar Körner dieser Ähren um eine reiche Ernte zu bekommen. In den Strauß gehört auf jeden Fall eine Rose zur Verehrung von Maria. Die Kräuter eines Kräuterbüschels wurden auf vielfältige Weise verwendet, z.B. bei Gewitter wurden Kräuter zum Schutz vor Blitz und Donner im Ofen verbrannt, wenn ein Tier im Stall krank wurde gab man Heilkräuter aus dem Strauß in die Futterkrippe.
Besinnliche Feier der Kräuterweihe
Die Kräuterweihe wird hauptsächlich in katholisch geprägten Regionen gefeiert. Am Kräuterbüschel-Tag der Trachtengruppe werden die gefertigten Büschel vor Ort von Bruder Berthold geweiht. Luitgard Bieser hatte Liedtexte vorbereitet und gemeinsam mit Bruder Berthold gestalteten sie die schöne, besinnliche Feier der Kräuterweihe.
Die Brauchtumsveranstaltung erfreut sich zusehends an Beliebtheit, so kommen jedes Jahr Stammgäste und Besucher aus den umliegenden Gemeinden, um diesen Nachmittag mitzuerleben. Die Mitglieder der Trachtengruppe sehen den Erfolg ihrer Bemühungen und werden diesen schönen Brauch weiterhin anbieten.