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Nordrach | 29.07.2022

Altenwerk Nordrach besucht die Insel Reichenau

Weltkulturerbe der UNESCO begeistert und überrascht die Besucher

Foto:
Die Reisegruppe aus Nordrach vor der Basilika St. Georg auf der Insel Reichenau. Foto: Herbert Vollmer
von Herbert Vollmer

Erstmals seit mehreren Jahren hatte das Altenwerk wieder eine Ganztagesfahrt im Programm. Am vergangenen Mittwoch, »am Tag als der Regen kam«, fuhr das Altenwerk Nordrach mit 35 gutgelaunten Gästen auf die Insel Reichenau. Die Insel ist mehr als nur ein Gemüseparadies.

Foto: Herbert Vollmer
Peter Schmid, ein ehemaliger Lehrer, war ein äußerst sachkundiger Gästeführer.
Foto: Herbert Vollmer
Weinberge, Gemüsefelder und Gewächshäuser dominieren das Landschaftsbild der Insel Reichenau.

Nach zweieinhalbstündiger Fahrt, nur unterbrochen von einer kurzen Kaffeepause in der Autobahnraststätte Hegaublick, war das Ziel Insel Reichenau erreicht. Im Jahre 2000 wurde die »Klosterinsel Reichenau« in die Weltkultur erbe-Liste der UNESCO aufgenommen. In der Gaststätte »Zum alten Mesner« stärkten sich die Reisegruppe mit einem Mittagessen.

Danach hatte das Altenwerk eine Inselführung »Das geht auf keine Kuhhaut« gebucht. Gästeführer Peter Schmid erwartete die Reisegruppe vor der Basilika St. Georg in Oberzell. Die am Ende des 9. Jahrhunderts erbaute Basilika ist berühmt für die Wandmalereien, die aus spätkarolingischer oder ottonischer Zeit stammen und von Reichenauer Mönchen gemalt wurden. Jeweils vier Wandbilder zieren die beiden Seitenwände und berichten über die biblische Botschaft der vier Evangelisten. Sie erzählen von Jesus, der seine göttliche Macht für den von vielen Krankheiten und Gefahren bedrohten Menschen ausübt.

Die Geschichte mit der Kuhhaut

Nun erfuhren die Senioren auch, warum die Inselführung »Das geht auf keine Kuhhaut« heißt. In dieser Kirche befindet sich auch ein altes Wandbild aus dem Jahre 1308. Darauf sind zwei Frauen zu sehen, die sich angeregt unterhalten, darunter drei Teufelsfiguren, die eine Kuhhaut halten. Ein weiterer Gehörnter sitzt auf der Kuhhaut und schreibt darauf: »Ich will von den dummen Weibern schreiben; was hier an Blabla die ganze Woche geredet wird, dessen wird gedacht werden, wenn es einmal vor dem Richter steht«. Peter Schmid fügte hinzu, dass dies natürlich auch Männer sein könnten, die tratschen.

Lieber selbst trinken

Danach fuhr die Reisegruppe über die Insel, vorbei an zahlreichen historischen Gebäuden, Gemüsefeldern, Gewächshäusern und Weinbergen. Die Insel ist vor allem bekanntgeworden für ihr hervorragendes Gemüse, das von dem milden Klima begünstigt wird und bis zu drei Ernten im Jahr ermöglicht. Auch der Weinbau spielte schon früh eine große Rolle. »Unser Wein ist hervorragend, aber die Menge ist relativ klein und wir trinken ihn deshalb selbst, zuhause oder in unseren Gaststätten«, informierte Peter Schmid schmunzelnd.

Wunderbarer Ausblick

Auf dem Hochwarth angekommen, dem höchsten Punkt der Insel, rund 40 Meter über dem Seespiegel, bot sich ein grenzen- loser Ausblick über den gesamten westlichen Boden- see, die Halbinsel Höri, das Schweizer Ufer mit dem bekannten Schloss Arenenberg, Konstanz und die Riedlandschaft des Naturschutzgebiets Wollmatinger Ried, den Bodan rücken bis zum Hegau mit seinen erloschenen Vulkanen.

Endlich Regen

Nach einer Kaffeepause fuhren die Senioren, diesmal über Tengen, Blumberg und St. Georgen wieder in die Heimat zurück. Josef Laifer spielte während der Fahrt auf seiner Mundharmonika Melodien alter Volkslieder, die mit viel Applaus bedacht wurden. Erst im Gutachtal setzte der angekündigte und sehnlichst erwartete Regen ein. Nach der langen Trockenperiode war dies für die Reisegruppe ein weiterer Höhepunkt der erlebnisreichen Ausflugsfahrt.

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