Der DRK-Kreisverband Wolfach e. V. lud seine Mitglieder, zehn DRK-Ortsvereine, am gestrigen Donnerstagabend nach Nordrach ein, wo er in der Hansjakob-Halle seine Kreisversammlung abhielt. Der Vorsitzende Jürgen Nowak sagte eingangs, dass man sich schwergetan habe, die Versammlung in dieser Form abzuhalten. Unter der Beachtung der 2G-Regel sei dies aber verantwortbar, zumal die Kreisversammlung 2020 bereits ausgefallen sei.
Foto: Herbert Vollmer
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Foto: Herbert VollmerIn einer Schweigeminute gedachten die rund siebzig Delegierten der aktiven und passiven Mitglieder, die in den Berichtsjahren verstorben waren. Bürgermeister-Stellvertreter Günter Eble hieß die Delegierten der zehn Ortsvereine in Nordrach willkommen.
Kreisgeschäftsführer Volker Halbe skizzierte in seinem Jahresrückblick die wichtigsten Ereignisse im Jahr 2019: Eine Großübung, das 25-jährige Bestehen des DRK-Kindergartens Sternschnuppe und die Übernahme des neuen Einsatzleitwagens. Dann sei Corona ins Tal gekommen und über viele Monate seien sämtliche Kurs- und Gruppenangebote, Messen und Gesundheitstage sowie Gespräche mit Migranten eingestellt worden.
Zweiten Rettungswagen erhalten
Der Rettungsdienst habe einen zweiten Rettungswagen erhalten und zwei Stellen konnten neu besetzt werden. Im DRK-Zentrum seien die Wachenräume vergrößert und eine neue Küche eingerichtet worden. Fast das gesamte Gebäude sei neu gestrichen worden. Die Hygienemaßnahmen hätten Erfolg gehabt, es habe nicht einen einzigen Infizierten im Rettungsdienst gegeben.
Halbe berichtete weiter, dass der ambulante Pflegedienst eine sehr schwierige Zeit hinter sich habe, da die Pflegedienstleiterin Luitgard Meier schwer erkrankt sei. Mehrfacher Personalwechsel habe dann dazu geführt, dass nicht mehr alle Hilfe suchenden Personen betreut werden konnten. Inzwischen habe sich der Dienst stabilisieren können.
Der Kindergarten Sternschnuppe sei kurz nach dem Jubiläumsfest in den Lock-Down gegangen, nie völlig geschlossen worden, aber reduziert auf eine Notgruppe.
Zum Schluss wartete Halbe mit einer sehr positiven Mitteilung auf. Nach rund drei Jahren Suche sei es gelungen, ein Grundstück für Büroräume der Sozialen Dienste und betreutes Wohnen zu erwerben. Der Kaufvertrag zum Erwerb des ehemaligen Tanzstudios Agoston in der Hauptstr. 77 in Hausach sei vor einer Woche beurkundet worden.
Kritik an der Schließung der Kreisimpfzentren
Kreisbereitschaftsleiter Markus Müller schilderte, wie der Verein völlig unvorbereitet in die Pandemie geschlittert sei. Es habe keine Ausrüstung und keine Konzepte gegeben. Man wollte helfen, konnte aber nicht. Ab Dezember 2020 habe das DRK dann Fahrzeuge für die mobilen Impfteams und Testzentren einsetzen können. Müller kritisierte auch, dass nach dem scheinbaren Ende der Pandemie im Sommer 2021 die Impfzentren abgebaut und seither nichts Wesentliches mehr unternommen worden sei, um die rasant ansteigenden Erkrankungen wirksam zu bekämpfen.
Hochwassereinsatz im Ahrtal
Thimo Letzeisen, Ruth Webering, Hartmut Bruch und Peter Maier schilderten in bewegenden Berichten ihren Hochwassereinsatz im Ahrtal. Insgesamt waren zwölf Helfer jeweils eine Woche vor Ort und halfen, Leute aus den Häusern zu bergen, Patienten zu verlegen, Essen auszugeben und Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Für ihre authentischen Berichte erhielten sie starken Applaus.
Axel Moosmann trug den Finanzbericht vor, der für beide Jahre 2019 und 2020 einen Bilanzgewinn von rund 50.000 Euro auswies. Die von Günter Eble beantragte Entlastung erfolgte einstimmig. Die nächste DRK-Kreisversammlung wird in Oberharmersbach stattfinden.
Zahlreiche Ehrungen vorgenommen
Jürgen Nowak konnte zum Schluss zahlreiche Ehrungen vornehmen, allerdings waren nur wenige Jubilare auch gekommen. Siegfried Huber ist seit 15 Jahren Vorstandsmitglied, derzeit 2. Vorsitzender. Dr. Lothar Menke wurde vor dreißig Jahren als Justiziar in den Kreisvorstand gewählt und steht auch als Ruheständler dem DRK weiterhin zur Verfügung. Ingrid Jäckle und Anja Neumaier wurden für 20 bzw. 25 Jahre Dienst im Kindergarten Sternschnuppe geehrt. Patrick Hug wurde, hauptberuflich im Rettungsdienst tätig, in den Ruhestand verabschiedet. Jürgen Nowak dankte auch besonders aktiven ehrenamtlichen Ausbildern Jutta Eisenblätter, Arnold Armbruster, Thomas Leopold und Michael Schinselor mit einem Geschenk.
Schließlich erhielt Jürgen Nowak selbst eine Ehrung.
Er wurde im Jahre 1991 in den Vorstand gewählt, gleich als stellvertretender Vorsitzender, und übernahm das Amt des Vorsitzenden im Jahre 2000, bis heute. Volker Halbe lobte sein großes Engagement für den Kreisverband, den er mit großem Erfolg führe.
