Seit einigen Jahren feiert die katholische Pfarrgemeinde Nordrach das Fronleichnamsfest erst am darauffolgenden Sonntag. Wie bereits im vergangenen Jahr fiel die Prozession aus. Das Fronleichnamsfest hat eine fast schon tausendjährige Geschichte. Dieses Hochfest der Katholischen Kirche wurde erstmals im Jahre 1246 im Bistum Lüttich gefeiert, dann von Papst Urban IV. im Jahre 1264 zum Fest in der Gesamt kirche erhoben.






Die Fahnen und »Bischele«, mit denen die Nordracher traditionsgemäß an Fronleichnam ihre Häuser schmücken, fehlten ebenso wie der Blumenteppich, der am Hauptportal und entlang der Kirche verlegt wird. Lediglich das Pfarrhaus und der Kirchturm waren mit Kirchen- und einer Gemeindefahne geschmückt.
Am Sonntagmorgen um 10 Uhr luden die Glocken zum Festgottesdienst ein. Eine größere Anzahl Gläubiger folgten ihrem Ruf, unter ihnen Mitglieder der Trachtengruppe in ihrer schönen Festtagstracht, um mit Pfarrer Alfred Haas den Gottesdienst zu feiern. Dieter Benson spielte auf der Orgel festliche Orgelmusik und begleitete fünf Sänger und Sängerinnen des Chors der Klänge zu den Liedern.
Am Vortag hatten die Erstkommunionkinder und Mitglieder des Gemeindeteams vor dem Hauptaltar und im hinteren Eingangsbereich der Kirche mehrere kleine Blumenteppiche ausgelegt.
Seine Begrüßung eröffnete Pfarrer Alfred Haas mit »Mahlzeit«. Alle seien eingeladen zum festlichen Mahl der Gotteskinder, miteinander das Essen zu teilen und Gemeinschaft herzustellen. In seiner Predigt ging Pfarrer Alfred Haas auf den Sinn des Fronleichnamsfests ein. Er erinnerte daran, dass Jesus beim letzten Abendmahl das Brot gesegnet und mit seinen Jüngern geteilt habe, als sein Vermächtnis. Im Brot sei Jesus gegenwärtig, er schenke sich den Menschen mit Hingabe und zur Erlösung. Essen und Trinken halte Leib und Leben zusammen, seien Grundbedürfnisse für den Körper. Ebenso benötige die Seele ein Heilmittel, eine Arznei. Das Stückchen Brot mit dem Leib Jesu sei ihr Heilmittel, ihre Arznei. Pfarrer Haas zitierte den »Kleinen Prinzen« von Saint-Exupéry: »Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar«. Man solle die Sorge um die Seele nicht vernachlässigen und sich auf das Wesentliche konzentrieren, das Äußere dürfe nicht vom Kern ablenken.
Am Ende des Gottesdienstes wurde die Hostie als sichtbares Zeichen für den Leib Christi in der Monstranz ausgesetzt. Zum traditionellen Lied »Tantum ergo« erteilte Pfarrer Haas mit ihr den Segen und dann sangen die Gläubigen den traditionellen Choral »Großer Gott, wir loben Dich«.
Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Alfred Haas allen, die den Festtag vorbereitet und mitgefeiert hatten, namentlich dem Gemeindeteam, den Erstkommunikanten, Dieter Benson an der Orgel und den Mitgliedern der Trachtengruppe, die zum Festgottesdienst in ihrer schönen Tracht gekommen waren.