Das Thema Engerlingsbefall der Mähwiesen zieht immer größere Kreise. Inzwischen kommen auch Meldungen aus dem Schuttertal, wo 400 Schädlinge auf einem Quadratmeter Wiesenfläche gezählt wurden. Am Freitag, 11. September, sind betroffene Landwirte zu einer Informationsveranstaltung in das Pfarrheim in Nordrach eingeladen. Beginn ist um 19.30 Uhr.
»Es brennt«, macht Landwirt Bernhard Repple den Ernst der Lage deutlich. Abgestorbene und ausgetrocknete Wiesen und in der Folge davon Futtermangel bedrohen die Landwirte in der Region. Der massive Engerlingbefall sorgt nicht nur im Nordrachtal sondern in der ganzen Region für erhebliche Probleme.
Erschwerend kommt die gesetzliche Grundlage dazu, die das Umbrechen von Mähwiesen nicht erlaubt. »Zu jedem Gesetz muss es auch ein Sondergenehmigung geben«, ist sich der Nordracher Landwirt Bernhard Repple sicher und steht deshalb im direkten Kontakt mit dem Landwirtschaftsamt in Offenburg, dem Landratsamt und auch mit Vertretern des Ministeriums in Stuttgart. »Gestern habe ich nichts anderes gemacht, als in Sachen Engerling telefoniert«, berichtet Bernhard Repple. Dabei gehe es ihm nicht darum, gegen die Behörden zu hetzen, sondern um eine schnelle Lösung zu finden.
Die vom Engerling befallenen Mähwiesen müssen seiner Ansicht nach umgefräst und dann mit schnell wachsenden Gräsern wieder eingesät werden. Je nach Wetterlage könne man dann noch auf einen späten Schnitt in diesem Jahr hoffen. »Wenn wir dieses Jahr und dann wieder im zeitigen Frühjahr Gras holen können, dann dient das unseren Betrieben«, hofft Bernhard Repple auf die Einsicht der Behörden. Alle anderen Maßnahmen, um die Engerlingplage zu bekämpfen, sind seiner Ansicht nach zu langwierig und weniger wirksam.
»Was passiert, wenn die Engerlinge im nächsten Jahr ausfliegen«, blickt Bernhard Repple in die Zukunft. Bei 130 Käfern je Quadratmeter und einer befallenen Fläche von 10 Hektar schlüpfen rechnerisch 1,3 Millionen Junikäfer. Die befallenen Flächen sind aber viel größer und teilweise kommen weit mehr Engerlinge vor. Eine Plage der Junikäfer könnte dann nicht nur die Landwirte, sondern auch die Besitzer von Gärten oder Parks vor große Probleme stellen.
»Bevor dies passiert, müssen wir in den nächsten Wochen eine Radikalkur unternehmen«, positioniert sich Bernhard Repple. Er fordert auch die Unterstützung der Politik, denn die Schädlingsbekämpfung kostet viel Geld, so dass die Landwirte in dieser Lage dringend auf Finanzhilfen angewiesen sind.
In der Versammlung am Freitagabend soll nun beraten werden, wie man gemeinsam weiter vorgehen kann.
Als Sprecher wird Bernhard Repple durch den Abend leiten.