Die katholische Pfarrgemeinde Nordrach feierte, wie es seit vielen Jahrzehnten Tradition ist, am ersten Sonntag im Juli das Patroziniumsfest zu Ehren des Kirchenpatrons, des Hl. Ulrich von Augsburg. Nur waren in diesem Jahr statt mehrerer hundert Gläubigen keine fünfzig zum Festgottesdienst gekommen, es fand auch keine Prozession statt. Organist Markus Bieler sorgte für die musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes.



Um 9 Uhr riefen die Glocken die Gläubigen zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche. Bruder Berthold wurde beim Einzug in die Kirche nur von den Lektoren Dr. Ansgar Horsthemke und Lucia Lehmann begleitet. Mit ihnen feierten knapp fünfzig Gläubige das Patroziniumsfest, darunter auch Mitglieder der Trachtengruppe in ihrer Festtagstracht. Im Kirchenraum war die Fahne des Hl. Ulrich am Mittelgang aufgestellt worden und wies auf das Patrozinium hin.
Bruder Berthold bedauerte, dass die Trachtenkapelle wie auch die übrigen Vereine fehlen und begrüßte die wenigen Gläubigen stellvertretend für die anderen, die wegen der Vorschriften nicht teilnehmen konnten. In seiner Predigt ging er zunächst auf das Gebot der Liebe ein: »Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe«. Jesus verspreche Treue und Geborgenheit, die Getauften seien in Liebe angenommen. Liebe bringe Frucht: Freude, Freundschaft und Vertrauen. Bruder Berthold forderte die Gläubigen auf, Raum zu geben für ein religiöses Leben, ein Fundament für die Nächstenliebe.
Dann skizzierte Bruder Berthold das Leben des Heiligen Ulrich, der 890 geboren wurde und fünfzig Jahre lang, von 923 bis 973, Bischof von Augsburg war. Er sei Bischof und Staatsmann zugleich gewesen, hob Bruder Berthold hervor. Besonders habe er sich für die Menschen in Not eingesetzt, weshalb er schon zu Lebzeiten von der Bevölkerung verehrt worden sei. Bischof Ulrich habe auch einen enormen Anteil am Sieg von König Otto I. bei der Schlacht auf dem Lechfeld gehabt, wo die Ungarn entscheidend besiegt werden konnten. Der Heilige Ulrich, ein Mann voll des Geistes und Tatkraft, sei ein Vorbild, ein Wegweiser für die Gläubigen.
Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Dr. Ansgar Horsthemke dankte am Ende des Gottesdienstes insbesondere dem Gemeindeteam, das wieder für die Einhaltung der Corona-Bedingungen gesorgt hatte und auch den Frauen, die den Altarraum stilvoll mit Blumen geschmückt hatten.
Bleibt zu hoffen, dass das nächste Patrozinium wieder mit der ganzen Gemeinde gefeiert werden kann, musikalisch begleitet vom Chor der Klänge, der Trachtenkapelle und mit anschließender weltlicher Feier.