Die Vermarktung der Grundstücke im Baugebiet Grafenberg geht zügig voran. Aktuell stehen noch sechs gemeindeeigene Grundstücke zum Verkauf. Deshalb soll im Jahr 2020 die weitere Erschließung des Birkenwegs und des Wilhelm-Oberle-Wegs in Angriff genommen werden.

Die Tage des alten Musikpavillons im Kurpark sind gezählt.
Der Gemeinderat hat am Montag formell dem eigenen Abbruchantrag zugestimmt.
»Wir sind mit dem Verkauf der Baugrundstücke schon jetzt so weit, wie wir im Jahr 2025 sein wollten«, berichtete Bürgermeister Carsten Erhardt in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montag. Der Run auf die Bauflächen sei sicherlich der aktuellen Niedrigzinsphase geschuldet. Aber auch die gute Baulandpolitik der Gemeinde habe zur guten Vermarktung beigetragen, so die Einschätzung von Bürgermeister Erhardt. Er nannte den Familienrabatt, der dazu geführt habe, dass sich verstärkt junge Familien am Grafenberg sesshaft machen. Der Verkauf von vier Grundstücken erfolgte an einheimische Familien, die weiteren an Käufer von »weltweit«. Sogar eine Familie aus San Francisco macht sich nun am Grafenberg sesshaft.
Aufgrund des guten Verkaufs soll im Jahr 2020 mit der Erschließung des zweiten Bauabschnitts im Bereich Birkenweg und Wilhelm-Oberle-Weg begonnen werden. Dann stehen nochmals zwölf weitere Baugrundstücke zur Verfügung. Damit ist dann das gesamte Baugebiet Grafenberg bebaut.
Im Ratsgremium wurde deshalb am Montag über die weitere Baulandentwicklung diskutiert. Gemeinderat Markus Bendler regte an, Baulücken im Dorf zu schließen. Bürgermeister Erhardt erklärte, dass diese Flächen im Privatbesitz seien und die Gemeinde kaum Einfluss nehmen könne. Bendler nannte auch die Fläche des ehemaligen Sägewerks Spitzmüller als mögliche Baufläche.
Mittel- und langfristig müsse es möglich sein, dass auch künftige Generationen bauen können, betonte Bürgermeister Erhardt. Auch die Leerstandsproblematik im Ortskern müsse in den Blick genommen werden.
Förster Josef Nolle wird eingestellt
In der letzten nichtöffentlichen Sitzung hat der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, wieder einen Förster einzustellen. Ab dem 1.1.2020 ist Förster Josef Nolle nun Mitarbeiter der Gemeinde Nordrach. Er betreut bereits den Gemeindewald. Gleichzeitig kooperiert Nordrach bei der Beförsterung des Waldes mit der Gemeinde Durbach.
Neue Entschädigungssätze beschlossen
Rückwirkend zum 1.1.2019 gelten neuen Entschädigungssätze für Leistungen, die von der Freiwilligen Feuerwehr erbracht werden. Die Brandsicherheitswache wird mit 10 Euro je Stunde in Rechnung gestellt. Bei Einsätzen, die länger als vier Stunden dauern, wird zudem ein Erfrischungszuschuss fällig.
Die Amts- und Funktionsträger werden monatlich entschädigt: Kommandant 60 Euro; Stellv. Kommandant 30 Euro; Jugendfeuerwehrwart 24 Euro. Für die Tätigkeiten der Gerätewarte bezahlt die Gemeinde jährlich insgesamt 800 Euro. Mit diesen Sätzen folgte die Gemeinde den Vorgaben des Gemeindetags. Alle Gemeinderäte stimmten dafür.
Abbruch- und Bauanträge gestellt
Der Gemeinderat musste über seine eigenen Abbruch- und Bauanträge in Sachen Ortsentwicklung abstimmen. Der Abbruch des bestehenden Musikpavillons im Kurpark soll im Frühjahr 2020 erfolgen.
Mit dem Neubau des Musikpavillons und des Nebengebäudes muss so lange abgewartet werden, bis der Bescheid zum Förderantrag aus der Tourismus- und Infrastruktur vorliegt. Die Gemeinde erwartet aus diesem Programm Zuschüsse in Höhe von 496.000 Euro. Dies rechtfertige auch, dass man rund zwei Monate länger mit dem Baubeginn abwarte, betonte Bürgermeister Erhardt. Die Ausschreibung der Bauarbeiten laufen schon. Die Submission ist für März 2020 geplant.
Vodafon schaltete LTE bis 150 Mbit frei
Bürgermeister Erhardt gab bekannt, dass der Mobilfunkanbieter Vodafon zwei Funkzellen auf dem Sendemast auf dem Kohlberg installiert und in der Kalenderwoche 48 in Betrieb nimmt. Die Sendeleistung beträgt dann bis zu 150 Mbit. Da die Funkzellen drei Meter höher hängen, könne davon ausgegangen werden, dass einige Funklöcher im Tal ausgemerzt werden.
Insgesamt, so Bürgermeister Erhardt, liege die Versorgung mit schnellem Internet in Nordrach nun bei 99 Prozent. Allerdings müssten die Nutzer selbst aktiv werden und mit ihrem Vertragspartner neue Verträge abschließen. Mit der Telekom und mit Vodafon stehen die beiden Marktführer in Nordrach zur Verfügung.