Am Wochenende zeigten 16 Mitglieder der Nordracher Feuerwehr eindrucksvoll, was man mit Kameradschaft und sehr viel Enthusiasmus erreichen kann. Die erfolgreiche Teilnahme am Leistungsabzeichen Baden-Württemberg in Bronze ist Voraussetzung zum Besuch weiterführender Lehrgänge.
Trotzdem kann natürlich niemand zur Teilnahme gezwungen werden, zumal es viel Übung bedarf und es damit ein großes Maß an Freizeit zu „opfern“ gilt, um die Anforderungen des Leistungsabzeichens zu erfüllen. Um für die Zukunft weiterhin genügend qualifizierte Feuerwehrangehörige, auch für Führungsaufgaben ausbilden zu können, lag es Kommandant Heiko Spinner schon längere Zeit am Herzen, mindestens eine Gruppe zum Leistungsabzeichen anzumelden. Nach einiger Überzeugungsarbeit freute er sich umso mehr, dass sich so viele Mitglieder bereit erklärten, dass sogar zwei Gruppen gemeldet werden konnten.
Jede Gruppe besteht aus neun Personen, denen feste Aufgaben zugeordnet sind und der Besatzung eines Löschgruppenfahrzeuges entspricht. Lediglich Gruppenführer und Maschinisten sind auf Grund vorgeschriebener Lehrgänge im Voraus bestimmt, alle anderen Funktionen der Gruppe werden kurz vor der Absolvierung ausgelost, was bedeutet, dass jeder alle Aufgaben beherrschen muss.
Beim Abzeichen in der Stufe Bronze ist ein Standart-Löschangriff durchzuführen, sowie eine Person aus dem 1. OG eines Wohnhauses über eine Steckleiter zu retten. Insgesamt fünf Schiedsrichter überwachten die Durchführung, gaben bei Fehlern entsprechende Strafpunkte (max. 30 sind erlaubt) und stoppen die Zeitvorgaben. Zudem wurde das Löschfahrzeug technisch abgenommen, die Geräte stichprobenartig überprüft und die persönliche Schutzausrüstung sowie das Auftreten der Gruppe bewertet.
Seit Anfang März traf man sich daher wöchentlich, intensiv zu üben, um all diesen Anforderungen gerecht zu werden. Die beiden Gruppenführer, Thomas Decker und Harald Hoferer, verstanden es immer wieder ihre Kameraden zu motivieren, noch besser zu werden. Die weiteren Führungskräfte um Kommandant Spinner fungierten zusätzlich als Schiedsrichter und korrigierten aufgetretene Fehler. Alle Teilnehmer waren stets motiviert und versuchten ihre Aufgaben zu optimieren, damit das Abzeichen bestanden werden kann.
Trotzdem war man froh, endlich den letzten Übungsabend beenden zu können und voller Elan fuhr man dann nach Kippenheim, wo in diesem Jahr die Leistungsübungen der Feuerwehren des Ortenaukreises mit insgesamt 61 Gruppen der Stufen Bronze, Silber und Gold durchgeführt wurden. Nicht im Traum hätte jemand daran gedacht, mit welchem Erfolg man letztendlich zurückkommen würde.
Aufregender und anstrengender Tag
Als Kreisbrandmeister Bernhard Frei am späten Nachmittag vor rund 500 Feuerwehrmitgliedern das Ergebnis verkündete, konnte man kaum glauben, was man hörte. Von allen Gruppen, welche das Bronzene Abzeichen absolvierten, belegte die Gruppe Nordrach 1 mit der schnellsten Zeit und ohne Fehlerpunkte Platz 1 und zudem schaffte die Gruppe Nordrach 2 einen hervorragenden 3. Platz, ebenfalls ohne Fehlerpunkte. Entsprechend groß war dann die Freude über das Erreichte, sämtliche Anspannung fiel ab, man hat dazugelernt, die investierte Freizeit hatte sich gelohnt und die Kameradschaft wurde noch weiter gefestigt. Abends mobilisierten dann alle ihre letzten Kraftreserven, um nach diesem aufregenden und anstrengenden Tag, das Erreichte bei Speis und Trank im Gerätehaus gebührend zu feiern. Es waren sogar erste Stimmen zu hören, im nächsten Jahr wieder an den Wettkämpfen teilzunehmen.
Sichtlich stolz waren auch Kommandant Heiko Spinner und die anderen Mitglieder der Führungsmannschaft. Er bedankte sich nochmals für den überaus großen Einsatz, trotz Schicht- und Montagearbeitern und privaten Verpflichtungen, konnten die Übungen fast immer vollzählig durchgeführt werden. Mit diesem Erfolg schaffte man letztendlich die Voraussetzung, auch in Zukunft weitere Aus- und Fortbildungen zu ermöglichen, was immens wichtig ist, um eine schlagkräftige Feuerwehr im Ort zu haben.
Nicht zu vergessen sei an dieser Stelle auch, dass Bürgermeister Erhardt und die Mitglieder des Gemeinderates immer ein offenes Ohr für die Belange der Wehr haben. Sie stellen die nicht immer unerheblichen Mittel zur Verfügung, damit die notwendige Ausrüstung und Geräte beschafft, sowie Ausbildungen ermöglicht werden können.