Am Donnerstag- und Freitagabend fand das traditionelle »Z’ Licht geh’n« auf dem Mühlstein statt. In der vollbesetzten Gaststube las Stefan Pflaum aus Schallstadt aus seinen Büchern Gedichte in der alemannischen Mundart vor. Die Nordracher Stubenmusik umrahmte an beiden Abenden die Vorträge.
»Z’ Licht geh’n« ist auf dem Mühlstein schon eine längere Tradition. Wie in den vergangenen beiden Jahren hatte das Bildungswerk-Team zwei Veranstaltungen angeboten. Beide Abende waren sehr schnell ausverkauft.
Stefanie Vollmer vom Leitungsteam des Bildungswerks hieß die Gäste willkommen und stellte den Autor Stefan Pflaum vor. Gebürtig in Lahr lebt er in Schallstadt. Beruflich war er bis 2008 als Fachleiter am Sprachenkolleg für ausländische Studierende in Freiburg tätig. Stefanie Vollmer dankte den Wirtsleuten Rolf Lehmann und Sandra Orthey mit ihrem Team, dass diese traditionelle Veranstaltung wieder stattfinden durfte.
Sandra Orthey wies in ihrem Grußwort auch auf die Spendenaktion »Bärenkind« hin. Die Spenden kommen dem diesjährigen »Bärenkind Sarina Roser« und der Kinder-Uniklinik Freiburg zugute.
Die Nordracher Stubenmusik eröffnete den Abend musikalisch und zog sogleich die Besucher mit stimmungsvollen, adventlichen Melodien und Liedern in ihren Bann.
Stefan Pflaum präsentierte sich schon mit seinem ersten Gedicht »Lebenszitte« von seiner besten Seite. Er beherrscht das mundartliche Sprachspiel mit humoristisch-satirischen Pointen wie kaum ein Zweiter. Die Themenvielfalt ist erstaunlich: Lebens- und Jahreszeiten, Heimat, Brauchtum, was d’Litt sagen, die Mundart – bei Pflaum findet man zu jedem Thema ein Gedicht, eine Geschichte. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und beschreibt das Leben, wie es ist. Auch seine Wortspiele sind gekonnt: mit drei Wörtern kann er eine ganze Minute lang jonglieren. Köstlich auch seine »musikalischen Gedichte«, wie der Rap à la Hebel.
Die Nordracher Stubenmusik mit ihren Akteuren Luitgard Bieser (Hackbrett), Antonia Haas (Zither, diatonisches Akkordeon und Kontrabass), Susanne Hansmann (Zither und Akkordeon) und Georg Wimmer (Gitarre und Trompete) war der ideale Partner zu den Vorträgen von Pflaum. Die Musiker spielten und sangen weihnachtliche und alpenländische Musikstücke und Lieder und verbreiteten mit leisen, wohlklingenden Tönen die besondere adventliche Stimmung, die es nur auf dem Mühlstein gibt. Beide Abende endeten mit dem »Andachtsjodler« und anschließend sangen Musiker und Gäste gemeinsam noch einige Weihnachtslieder.
Rolf Lehmann und seine Lebenspartnerin Sandra Orthey hatten wieder für heimelige Räume gesorgt. Wirtstube und Nebenzimmer waren mollig warm und wunderschön adventlich geschmückt. Kerzen verströmten überall ihr warmes Licht. »Z’ Licht geh’n« auf dem Mühlstein im Advent, das geht zu Herzen und die Gäste dankten Stefan Pflaum und der Stubenmusik mit lang anhaltendem Beifall für zwei außergewöhnliche und sehr berührende Abende.