Am 23. November 1968 läuteten die Hochzeitsglocken für Rudolf Volz und Margarete Bruder. Sie können am heutigen Freitag, nach fünfzig Ehejahren, ihr goldenes Ehejubiläum feiern.


Rudolf Volz kam 1948 in Gamshurst als drittes von vier Kindern seiner Eltern Wendelin und Elfriede Volz zur Welt. Nach dem Besuch der Volksschule ließ er sich zum Kfz-Mechaniker ausbilden und arbeitete danach bei der Firma Geiger. Nach seinem Umzug nach Nordrach wechselte er zum Autohaus Allgeier in Biberach, 1971 dann zur Maschinenfabrik Junker. Ab 1977 bis zum Renteneintritt war Rudolf Volz für die Firma Ladog Fahrzeugbau tätig.
Das Elternhaus von Margarete Bruder, Jahrgang 1950, steht auf der Flacken in Nordrach. Ihre Eltern sind Georg und Josef Bruder, die ihr und danach fünf weiteren Kindern das Leben schenkten. Margarete Bruder besuchte nach der Volksschule die Haushaltsschule und arbeitete danach zwei Jahre in einem Haushalt in Zell am Harmersbach.
Süße Kirschen
Im Jahre 1965 lernten sich Rudolf Volz und Margarete Bruder beim Kirschenpflücken auf dem Hof von Karl Fehrenbacher in Nordrach kennen. Aufgrund der Entfernung der beiden Wohnorte entwickelte sich zunächst ein reger Schriftverkehr zwischen den beiden. »Im letzten Jahr vor unserer Hochzeit haben wir uns regelmäßig zwei Liebesbriefe in der Woche geschrieben, die Post hat an uns gut verdient«, erzählt Margarete lachend. Die standesamtliche Eheschließung fand am 23. November 1968 in Nordrach statt, die kirchliche Trauung in der Wallfahrtskirche »Maria Linden« in Ottersweier.
Das junge Paar bewohnte zunächst eine Mietwohnung in Nordrach-Regelsbach. Drei Kindern schenkten sie das Leben. Nach zehn Jahren
erwarben sie einen Bauplatz im Neubaugebiet Grafenberg und konnten in ihr mit viel Eigenarbeit erstelltes Zweifamilienwohnhaus Ende 1979 einziehen. Margarete Volz nahm 1977 ihre Berufstätigkeit wieder auf, arbeitete zunächst stundenweise in den Gasthäusern Adler und Kreuz in Nordrach und wechselte 1980 zur Firma Knauer nach Biberach, für die sie noch fünfunddreißig Jahre im Schichtdienst tätig war.
Hobbys halten jung
Neben Beruf und Familie haben sich beide auch ehrenamtlich engagiert. Rudolf Volz ist Gründungsmitglied des FV Gamshurst, wo er auch bis zur Heirat Fußball gespielt hat. Gemeinsam mit Frau und Kindern haben sie sich mehr als zehn Jahre im Jugendfreizeitwerk engagiert, das Jugendlichen, auch aus armen Verhältnissen, einen jährlichen Urlaub ermöglichte. Reisen ist sowieso eine große Vorliebe von ihnen. Sie haben fast ganz Europa bereist, von Süd bis Nord, von West bis Ost. Auch an zwölf Pfingstfahrten des Bildungswerks Nordrach nahmen sie teil. Besonders gerne fuhren sie immer wieder zum Bodensee. So lag es nahe, dass sich Margarete auch beim Schwarzwaldverein engagierte und als Wanderführerin zahlreiche Touren zum Bodensee leitete. Margarete Volz ist auch seit frühester Kindheit vom Fasendvirus infiziert. Sie wirkt seit vielen Jahren als Glashansele an den Veranstaltungen mit. Bei den Preismaskenbällen der früheren Jahre nahm sie regelmäßig mit ihren Kindern teil und konnte manchen Preis mit nach Hause nehmen. Ihre soziale Einstellung zeigt sich auch darin, dass sich Margarete Volz von Anfang an in der Flüchtlingshilfe engagiert hat. Rudolf Volz und zwei seiner Kinder gehören auch zu den Gründern der Nordracher Solarstrom GbR, die auf dem Dach der Hansjakob-Halle bereits im Jahre 2002 eine große Solaranlage errichtet haben.
Die Goldene Hochzeit feiert das Jubelpaar am heutigen Freitag mit einem Dankgottesdienst in der Kapelle Kolonie und anschließend im Familienkreis.
Die »Schwarzwälder Post« schließt sich der sicherlich großen Schar der Gratulanten an und wünscht dem Jubelpaar einen unvergesslichen goldenen Hochzeitstag und noch viele gemeinsame Jahre.