Am heutigen Freitag kann Heinrich Oehler vom Bärhag seinen 90. Geburtstag feiern.
Der Jubilar erblickt als Sohn des Schmiedemeisters und früheren Nordracher Bürgermeisters Jakob Oehler am 6. Juli 1928 das Licht der Welt. Nach der Schule begann er 1942 bei der Firma Link in Offenburg eine Mechanikerlehre, die er schon zwei Jahre später abbrechen musste. Als 16-Jähriger wurde er zum Arbeitsdienst eingezogen, war in der Tschechoslowakei im Einsatz und geriet in amerikanische Gefangenschaft.
Der Krieg hatte im Nordrachtal in vielen Familien Lücken hinterlassen und so war die Arbeitskraft von Heinrich Oehler in der schwierigen Nachkriegszeit in der Landwirtschaft seines Onkels August Oehler im Ernsbach gefordert.
Am 16. August 1951 heiratet Heinrich Oehler die vom Bärhag stammende Ida Braun. Vier Kinder gingen aus ihrer Ehe hervor, von denen ein Sohn im Alter von acht Jahren verstarb. Im Jahr ihrer Hochzeit übernahmen die Neuvermählten das stattliche Hofgut des »Bärhägers« Josef Pfundstein, des Großvaters seiner Frau. Gemeinsam bewirtschafteten sie die insgesamt 11 Hektar große Fläche, zu der auch vier Hektar Wald gehören.
16 Jahr lang war Heinrich Oehler Vollerwerbslandwirt, aber schon damals wurde der Wandel in der Landwirtschaft spürbar. »Ich habe sofort Ja gesagt«, erinnert sich der Jubilar, als Fabrikant Erwin Junker im Jahr 1967 bei ihm anfragte, ob er in seiner Firma als Mechaniker arbeiten wolle. 27 Arbeitsjahre sind daraus bis zu seinem Eintritt in die Rente geworden.
Die Hände in den Schoß hat Heinrich Oehler dennoch nicht gelegt. Die Arbeit im Bärhag und der Bau des Leibgedinghauses standen fortan im Mittelpunkt. Hier konnten die Eheleute gemeinsam ihren Lebensabend verbringen. Ein schwerer Abschied war für Heinrich Oehler der Tod seiner Frau Ida im Februar 2015.
Der Jubilar ist kontaktfreudig und verfolgt auch mit 90 Jahren noch das Geschehen im Tal und in der Welt. Von den Folgen eines Sturzes erholt sich Heinrich Oehler zurzeit in der Winkelwaldklinik und ist wieder auf dem Weg der Besserung. Die Geburtstagsfeier im Kreise seiner großen Familie, zu der heute auch sechs Enkel und acht Urenkel zählen, muss zunächst aber noch verschoben werden. Die Lokalzeitung »Schwarzwälder Post« wünscht dem Jubilar weiterhin Gesundheit und Wohlergehen.