In Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Nordrach organisierten die Nordracher Landfrauen am Samstagnachmittag eine Informationsveranstaltung mit den verschiedenen Themen: Rauchmelder, Feuerlöscher, Verhalten im Brandfall, Brandschutz im Haushalt.
Mit diesen Themen, die jeden Einzelnen betreffen, denn mit der Entstehung eines Brandes muss praktisch jederzeit gerechnet werden, wurde die leider nur geringe Zahl der Teilnehmer herzlich begrüßt. Stellvertretender Kommandant Clemens Isenmann übernahm gleich den ersten Teil der Präsentation.
Ob einfach nur geklebt oder gebohrt – optische Rauchmelder, Wärmemelder oder Kohlenmonoxid-Warnmelder können im Ernstfall Leben retten. Er nannte Zahlen, die für die Zuhörer schockierend waren: jährlich gibt es in Deutschland ca. 400 Brandtote, davon sterben 95 Prozent an Rauchgasen, 70 Prozent werden im Schlaf überrascht, ca. 6000 Langzeitgeschädigte durch Feuer gibt es, eine Milliarde Euro Brandschäden entstehen nur im Privathaushalt.
Um solchen Zahlen entgegenzuwirken gilt seit 2013 die Rauchmelder Pflicht im Neu-, Um- und Bestandsbau, in Kindergärten mit Schlafräumen, Pflegeeinrichtungen, Hotels, Flure als Fluchtwege usw. Ein Rauchmelder sichert einen Raum mit einer max. Höhe von sechs Metern, eine Fläche von ca. 60 Quadratmetern und sollte raummittig angebracht werden. Einfache Rauchmelder, vernetzte oder auch der Trend – die Alarmierung auf das Handy – Rauchmelder bleiben immer wach, auch wenn andere schlafen. Der Aufbau und die Funktionsweise, die Pflege und Wartung, sowie die optimale Anbringung eines Rauchmelders etc., mit diesen wichtigen Hinweisen beendete
Kamerad Isenmann seinen inhaltsreichen Vortrag.
Feuerwehrkamerad Rolf Braun übernahm anschließend den weiteren Teil der Präsentation. Er war sehr erfreut über das Interesse an diesem Thema. Denn bevor die Freiwillige Feuerwehr ausrückt, kann jeder Einzelne Maßnahmen ergreifen um Schäden an Personen, an Hab und Gut, so gering wie möglich zu halten. Von den Ursachen der Haushaltsbrände (31% Elektrizität, 22% offenes Feuer, 19% menschliches Versagen usw.), über das Absetzen eines Notrufes (wer, was, wo, wieviel, Rückfragen), das Verhalten im Brandfall (Menschenrettung vor Brandbekämpfung) – Feuerwehrkamerad Braun erläuterte sehr anschaulich und präzise diese wichtigen Punkte. Bei dem Versuch einen Brand zu löschen, sollte immer bedacht werden – schon ca. drei Atemzüge mit Rauchgas können lebensgefährlich sein!
Feuerlöscher kommen nur in Gebrauch bei der Bekämpfung von Entstehungsbränden. Die verschiedensten Arten von Feuerlöschern (es gibt keinen Universalfeuerlöscher), für die entsprechenden Brandklassen (A, B, C, D, F) konnten die Teilnehmer anschaulich an vorhandenen Löschern begutachten.
Löschdecken, die in der Praxis nicht mehr angewandt werden, werden unter anderem von Feuerlöschspray und diversen anderen Feuerlöschern abgelöst. Besteht bei Rauchmeldern eine gesetzliche Pflicht, ist die Anschaffung eines Feuerlöschers freiwillig. Es liegt jedoch im Interesse eines jeden Einzelnen, eine solche Investition zu machen, kann man doch Schäden im Ernstfall minimieren.
Nach dem sehr umfangreichen theoretischen Teil ging für manch einen Teilnehmer noch ein Kindheitstraum in Erfüllung – eine Fahrt mit dem Feuerwehrauto. Gemeinsam ging es dann auf den Spielplatz unterhalb der Rautschhütte. Dort hatte der Kamerad Markus Faisst schon einen Brand der Klasse A (feste Stoffe, hauptsächlich organischer Natur) und der Klasse B (flüssige Stoffe) vorbereitet. Jeder Teilnehmer durfte nun einen Feuerlöscher in die Hand nehmen und versuchen zu löschen. Die optische Auswirkung war enorm! Der Brand flüssiger Stoffe war relativ schnell gelöscht, wobei der Brand fester Stoffe nur minimiert werden konnte. Allen Teilnehmern gab es ein Gefühl der Sicherheit, dass der Gebrauch von Feuerlöschern ohne Ängste geschieht.
Bei einer abschließenden gemütlichen Kaffeerunde dankte man den beteiligten Kameraden für ihren informativen Vortag und ihr
großes Engagement.