Am Donnerstag- und Freitagabend fand das traditionelle »Z’ Licht geh’n« auf dem Mühlstein statt. Uli Führe, für den verhinderten Stefan Pflaum eingesprungen, war alles andere als eine Notlösung.




Der Komponist und Sänger aus Buchenbach begeisterte mit Witz, Humor und seinen alemannischen Liedern das Publikum in der vollbesetzten Gaststube. Die Nordracher Stubenmusik umrahmte an beiden Abenden die Vorträge.
Wie im vergangenen Jahr hat das Bildungswerkteam auch in diesem Jahr zwei Veranstaltungen angeboten und der Erfolg spricht für sich: Beide Abende waren sehr schnell ausverkauft.
Esther Echtle vom Leitungsteam des Bildungswerks hieß die Gäste willkommen und stellte als Vertretung für Stefan Pflaum den Autor und alemannischen Liedermacher Uli Führe vor. Sie dankte den Wirtsleuten Rolf Lehmann und Sandra Orthey mit ihrem Team, dass diese traditionelle Veranstaltung wieder stattfinden konnte. Sie hatten Gaststube und Nebenzimmer wunderschön adventlich geschmückt. Überall verströmten Kerzen und Lichterketten ihren sanften Schein. »Z’ Licht geh’n« auf dem Mühlstein im Advent, das geht zu Herzen und die Gäste dankten den Autoren und der Stubenmusik am Ende mit lang anhaltendem Beifall für zwei außergewöhnliche und sehr berührende Abende.
Leise Töne
Die Nordracher Stubenmusik eröffnete den Abend und zog sogleich die Besucher mit stimmungsvollen, adventlichen Melodien und Liedern in ihren Bann. Die Nordracher Stubenmusik mit ihren Akteuren Luitgard Bieser (Hackbrett), Antonia Haas (Zither, diatonisches Akkordeon und Kontrabass), Susanne Hansmann (Zither und Akkordeon) und Georg Wimmer (Gitarre und Trompete) spielte und sang im Wechsel mit Uli Führe weihnachtliche und alpenländische Musikstücke und Lieder und sorgte mit den leisen, wohlklingenden Tönen für eine adventliche Stimmung, die es so wohl nur auf dem Mühlstein gibt.
Uli Führe ist in Lörrach geboren. Seit seinem Musikstudium ist das Multitalent als Komponist, Stimmbildner, Musiklehrer, und alemannischer Kleinkünstler tätig. Zu Beginn seines kurzweiligen und humorvollen Vortrags klärte er sein Publikum zunächst über das Verbreitungsgebiet der alemannischen Mundart auf. In Baden, im Elsass, in der Schweiz und in Schwaben – die Schwaben wissen es nur nicht! – sprechen zehn Millionen Menschen den alemannischen Dialekt. Dann trug er aus jedem dieser Gebiete ein alemannisches Lied vor und wies jeweils auf die Besonderheiten des Landes hin. Im Badischen gäbe es keine Weihnachts- und Liebeslieder im Dialekt, beklagte er, dafür Spottlieder, im Elsass Mutter-Tochter-Lieder und im vorarlbergischen Dialekt sang er »Ich hab e Männli gnumme, des will nit schaffe«. Immer wieder bezog Uli Führe das Publikum mit ein und zum Schluss des ersten Programmteils sang er mit allen Gästen gemeinsam »E Buremaidli mag i nit«.
Nach der Pause präsentierte Uli Führe eigene Kompositionen, darunter das frivole Lied »Johreszite« und »Himmel us Stei«, eine Hommage ans Freiburger Münster und seine namenlosen Künstler und Handwerker. Auch hier zeigte sich, wie geschickt Uli Führe es versteht, im Dialekt alemannischen Esprit, hintergründigen Witz und feine Selbstironie zu vereinen.
Beide Abende endeten damit, dass die Stubenmusik den »Andachtsjodler« spielte und anschließend sangen die Musiker mit allen Gäste gemeinsam noch einige Weihnachtslieder.