Einen besonderen Schultag erlebten 18 Nordracher Grundschüler der 2. Klasse beim 2. Nordracher »Wildtiertag«.
Auf Einladung der Gebrüder Thomas und Clemens Späth, welche beide aktive Jäger bei der Gemeinde Nordrach sind, begab sich die Klasse zunächst gemeinsam mit Rektorin Petra Großmann und Lehrerin Kimberley Zillken auf eine kleine Wanderung. Über die Flacken und die Simonsebene gelangte man schließlich oberhalb der Stollengrundhütte an, sicherlich einem der schönsten Aussichtsplätze den die Gemeinde Nordrach zu bieten hat.
Die Tatsache, dass es sich um den letzten Schultag vor den Ferien handelte, gepaart mit einem grandiosen Ausblick bei herrlichem Sonnenschein, ließ die Kinderherzen höher schlagen. Am Ziel angekommen, erwartete die wissbegierige Kinderschar eine Vielzahl von Exponaten aus der heimischen Tierwelt. Die verschiedenen Tierarten wurden den Kindern nun einzeln vorgestellt, es wurde über deren Lebensweise, Besonderheiten und Eigenarten, deren Feinde sowie über deren Nutzen oder Gefahren berichtet. Die meisten der Anwesenden waren erstaunt darüber, wie viele Tierarten in unseren heimischen Wäldern und Feldern ihren Lebensraum gefunden haben.
Während das Reh und der Fuchs als bekannte Tierarten sofort erkannt wurden, so wurden beispielsweise der imposante Dachs oder der ausgewachsene Nutria ehrfürchtig bestaunt. Die beiden Waidmänner erläuterten den Kindern, warum jedes Tier seine Daseinsberechtigung hat und es eine wichtige Rolle im gesamten Ökologiesystem einnimmt. Die Artenvielfalt ist das Immunsystem unserer Erde, eine Botschaft, welche dem Nachwuchs nachdrücklich mit auf den Weg gegeben wurde. Natürlich hatten die Zweitklässler jede Menge an Fragen, der eine oder andere wusste auch von persönlichen Erlebnissen aus der heimischen Flora und Fauna zu
berichten.
Als Hintergrund für diesen Aktionstag führten die Gebrüder Späth, welche auch als Wildtierschützer bei der Gemeinde eingesetzt sind, verschiedene Gründe an. Es sollte keinesfalls eine Werbeveranstaltung für »Jungjäger« sein, sondern es wurde die Notwendigkeit erkannt, dass man unseren Nachwuchs gerade im Bereich Natur und Wild sensibilisieren sollte. In einem von elektronischen Medien beherrschten Alltag werden oftmals die wahren Wunder und Schätze unserer Heimat übersehen. Das Wissen um unsere Natur und unser Wild kann durch keine »App« ersetzt werden, das muss die Jugend erleben und erlernen. Die beiden Jäger warben bei den Kindern um Verständnis und um einen respektvollen Umgang mit jedem einzelnen Lebewesen.
Natürlich blieb auch das Thema »Jagd« nicht gänzlich unberührt aber auch in diesem Punkt konnten die Waidmänner aufzeigen, warum es notwendig ist, bei manchen Tierarten regulierend einzugreifen, während andere Tiere eines besonderen Schutzes und besonderer Hegemaßnahmen bedürfen. Es muss ein ökologischer Ausgleich zwischen Wild, Wald und Natur geschaffen werden, eine Aufgabe, die dem Jäger obliegt.
Nach dieser ausführlichen Exkursion ins Reich der heimischen Tierwelt wurde die zwischenzeitlich hungrige Schar noch zu leckeren Wildgrillwürsten eingeladen. Es herrschte allseits Einigkeit darüber, dass man diese Veranstaltung zwischen den beiden Wildtierschützern der Regiejagd und der Grundschule Nordrach weiterhin fortführen möchte. Rektorin Großmann und die gesamte Klasse bedankten sich herzlich für den wunderschönen Vormittag, ehe man sich gemeinsam an den kurzweiligen Abstieg machte.





