Am 28. April 1967 gaben sich Rolf Oswald und Renate Killinger in Stuttgart das Ja-Wort. Sie feiern ihr goldenes Ehejubiläum mit einem Urlaub auf Teneriffa.
Rolf Oswald, Jahrgang 1938, kam als drittes und letztes Kind seiner Eltern Emil und Anna Oswald in Stuttgart-Untertürkheim zur Welt. Nach dem Besuch der Volksschule ließ er sich ab 1953 zum Feinblechner ausbilden, nicht aus Neigung, sondern weil ihm dieser Ausbildungsplatz angeboten worden war. Nach der Lehre arbeitete er in diesem Beruf jeweils für kurze Zeit bei mehreren Firmen. Ende 1957 folgte Rolf Oswald seiner Neigung und besuchte das Jugendsozialseminar in Friedewald/Westerwald, wo er die Mittlere Reife erlangte. Mehrere Praktika in sozialen Einrichtungen folgten, darunter auch in einer heilpädagogischen Einrichtung in Järna/Schweden. Von 1960 bis 1963 besuchte Rolf Oswald die Fachhochschule in Kassel, wo er sich zum Sozialarbeiter ausbilden ließ. Im Anerkennungsjahr arbeitete er mit schwer erziehbaren Jugendlichen in Göttingen zusammen und kam dann nach Stuttgart zurück, wo er in einem Jugendwohnheim der AWO tätig war. Nach nur zwei Jahren wurde ihm 1966 eine Stelle beim Bundesverband der AWO in Bonn als Referatsleiter angeboten, die er fast 13 Jahre innehatte. Im Jahre 1978 wurde er Geschäftsführer der AWO im Bezirksverband Baden in Karlsruhe. In dieser Zeit war er auch zwei Jahre lang Vorsitzender der Liga der freien Wohlfahrtsverbände Baden-Württemberg. Im Januar 1995 übernahm Rolf Oswald als Verwaltungsleiter die Reha-Klinik Nordrach. Am Jahresende 1998 beendete er seine abwechslungsreiche berufliche Laufbahn.
Das Elternhaus von Renate Killinger, Jahrgang 1940, steht ebenfalls in Stuttgart, allerdings im Stadtteil Bad Cannstatt. Sie wuchs als einziges Kind ihrer Eltern Maria und Wilhelm Killinger auf, besuchte die Volksschule, danach die Mittelschule bis zur Mittleren Reife. Sie absolvierte ab 1957 eine Buchhandelslehre und war dann im Ausbildungsbetrieb im Vertrieb und Ladengeschäft tätig. Auch sie zog es bald in die weite Welt hinaus. 1961 verbrachte sie ein Jahr in Südengland, wo sie in einem Krankenhaus arbeitete, dann folgten berufliche Stationen bei einer Buchhandlung in Ludwigsburg und in der Werksbücherei der Fa. Voith in Heidenheim/Brenz. Ihre berufliche Tätigkeit wurde durch die Kinderzeit unterbrochen, danach arbeitete sie halbtags im Buchhandel bis zum Umzug nach Nordrach.
Renate Killinger und Rolf Oswald und lernten sich bereits im Jahre 1953 in Stuttgart bei einer Klassenkameradin kennen. Sie hatten beide dieselben Interessen, darunter Schwimmen und Wandern, und so trafen sie sich immer wieder in Freundschaft, wenn sich Gelegenheit dazu bot. Mit dem Wegzug von Rolf Oswald nach Bonn und der damit verbundenen Trennung, reifte in ihnen der Entschluss zu heiraten. Die Eheschließung fand am 28. April 1967 in Stuttgart statt. Rolf und Renate Oswald schenkten sich zwei Kinder. Die Tochter Corinna lebt inzwischen in Saarbrücken und arbeitet als Psychologin, der Sohn Simon ist Studienrat geworden und bildet in Freiburg Lehrer aus. Beide haben jeweils zwei Söhne.
Nach dem beruflich bedingten Umzug nach Nordrach erbaute sich das Ehepaar Oswald ein schickes Haus im Neubaugebiet Grafenberg, das sie seither bewohnen. Ihren früheren Neigungen sind sie treu geblieben, Wandern und Schwimmen ist ihnen nach wie vor wichtig und während der Badezeit sind sie fast täglich im Nordracher Schwimmbad anzutreffen.
Rolf Oswald hat auch eine künstlerische Begabung. Seit etwa dreißig Jahren malt er, vor allem Aquarelle. Seine bevorzugten Motive sind Dachlandschaften in Italien, Industriebrachen in Deutschland, Architektur und Natur pur. Er konnte seine Bilder bereits bei etwa fünfzehn Ausstellungen zeigen, im Nordracher Puppenmuseum und im Zeller Storchenturmmuseum, aber auch im Ruhrgebiet, in Völklingen und in der Solarfabrik Freiburg.
Wichtig war dem Jubilar auch schon seit seiner frühen Jugend die gesellschaftliche Mitwirkung: Schon 1966 trat er in die SPD ein und gehört ihr seit über 50 Jahren an. Außerdem hat er sich auch in vorbildlicher Weise in örtlichen Vereinen engagiert. Seit 50 Jahren ist er Mitglied bei der AWO, davon hat er 12 Jahre das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Ortsvereins der AWO Zell a. H. übernommen und vor allem in Zusammenarbeit mit der Schule den jährlich stattfindenden Weltkindertag organisiert.
Rolf Oswald gehört auch zu den Gründungsmitgliedern des Historischen Vereins Nordrach im Jahre 2005. Der Verein konnte dank seiner Initiative mehrere Publikationen herausgeben, die Rolf Oswald mit weiteren Co-Autoren verfasst hat. Dabei hatten sie die Idee, jährlich einen Nordracher Geschichtstag abzuhalten, an dem der Deportation der jüdischen Patientinnen der Lungenheilstätte Rothschild gedacht wird. Die Gemeinde Nordrach hat Rolf Oswald für sein Engagement um die Nordracher Geschichte beim Jahresrückblick im Jahre 2015 gewürdigt.
Da sich das Ehepaar Oswald am Goldenen Hochzeitstag in Urlaub auf Teneriffa befindet, werden die Familienangehörigen erst nach der Rückkehr aus dem Urlaub mit dem Jubelpaar feiern können. Auch die »Schwarzwälder Post« gratuliert dem Goldenen Brautpaar und wünscht Rolf und Renate Oswald noch viele gute und erfüllte gemeinsame Jahre.