Am gestrigen Dienstag konnte Annemarie Schnurr geb. Spitzmüller auf 90 Lebensjahre zurückblicken. Die Jubilarin kam am 10. Januar 1927 als ältestes von insgesamt acht Kindern ihrer Eltern Wilhelm und Anna Spitzmüller auf dem Gaberhansehof in Nordrach zur Welt.
Annemarie Spitzmüller besuchte zunächst die örtliche Volksschule, dann die Winterschule in Haslach. Sie blieb nach ihrer Schulausbildung zuhause und half ihrer Mutter, ihre Geschwister aufzuziehen und erledigte die Büroarbeiten des elterlichen Sägewerks.
Ihr persönliches Glück, Heinrich Schnurr, fand Annemarie Spitzmüller im Januar 1948 bei einer Tanzveranstaltung des ASV Nordrach in der Volksschule. Die beiden lernten sich kennen und lieben und am 24. Oktober 1950 feierten sie in Nordrach eine »rechte Hochzig«, die Musikkapelle begleitete das Brautpaar in die Kirche und danach folgte die weltliche Feier im Gasthaus zur Stube mit Tanz bis in die späte Nacht.
Das junge Paar wohnte zunächst auf dem Gaberhansehof, dann ab 1955 in der »Villa« am Ortseingang, die damals noch im Eigentum der Gemeinde Nordrach stand. Im Juli 1963 zog die Familie mit ihren bis dahin acht Kindern in das Elternhaus des Ehemannes in Nordrach-Kolonie um. Heinrich Schnurr übernahm zu diesem Zeitpunkt auch diesen landwirtschaftlichen Hof, zu dem auch ein Sägewerk gehört. Hier kam dann noch ein weiteres Kind zur Welt.
Heinrich und Annemarie Schnurr bewirtschafteten gemeinsam den landwirtschaftlichen Hof und modernisierten das Sägewerk. Annemarie übernahm auch hier die Büroarbeiten im Sägewerksbetrieb und kümmerte sich liebevoll um ihre neun Kinder. Im Jahre 1983 übergaben sie ihrem ältesten Sohn Günter Schnurr Haus, Hof und Sägewerk. Seit 2007 ist Enkel Michael Schnurr Eigentümer.
Im Jahre 2000 konnten Annemarie und Heinrich Schnurr noch ihre Goldene Hochzeit feiern. Bald danach erkrankte der Ehemann und verstarb im Jahre 2004, ein schwerer Schicksalsschlag für die ganze Familie. Aber mit der ihr eigenen Zuversicht und Lebensfreude hat Annemarie Schnurr auch diesen Verlust ertragen und ist heute sehr stolz auf ihre Kinder, neunzehn Enkel und sechzehn Urenkel.
Trotz der enormen beruflichen Belastung fand Annemarie Schnurr auch Zeit für ein Hobby, sie schob wie ihr Ehemann die Kugel in einem Kegelclub. Früher besuchte sie auch regelmäßig die Veranstaltungen des Altenwerks Nordrach und bedauert, dass sie dies jetzt wegen ihrer Gehbehinderung nur noch in Einzelfällen tun kann.
Ihr größter Wunsch ist, gesund zu bleiben und sich noch viele Jahre an ihrer Familie freuen zu können. An ihrem Geburtstag kamen bereits zahlreiche Gratulanten in die Kolonie und viele riefen die stets freundliche und in der Bevölkerung hoch angesehene Jubilarin an. Die eigentliche Geburtstagsfeier findet am kommenden Sonntag im Kreise ihrer Großfamilie in einer Gaststätte statt. Annemarie Schnurr erwartet dazu 73 Personen. An Dankesworten und guten Wünschen wird es auch an diesem Tag nicht mangeln. Die Schwarzwälder Post schließt sich den Glückwünschen gerne an.