In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde bekannt gegeben, dass der innovative Müllsammelroboter „Robo-Mülli“ künftig durch die Biberacher Plätze und Fußwege fahren wird.
Ärger und hohe Kosten
Manuelles Müllaufheben hat in der Vergangenheit viel Ärger und teilweise hohe Kosten verursacht. Rund zehn Stunden pro Woche – was einem ganzen Vierteljahr entspricht – ist ein Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Biberach damit beschäftigt, die 103 Mülleimer im Ort zu leeren. Dazu kommen die offiziell festgelegten „Müllsammeltage“ jährlich sowie die Beseitigung wild abgelagerter Müllhaufen.
Dank des von Finn Bayer neu entwickelten Roboters „Robo-Mülli“ wird das bald der Vergangenheit angehören! Zukünftig wird „Robo-Mülli“ – abgesehen von kurzen Ladezeiten (natürlich CO2-neutral) – durch Biberach rollen und sich mithilfe intuitiver Sensorik automatisch dorthin bewegen, wo Müll entsorgt werden soll. Ein eingebauter Microchip, der über Satelliten gesteuert durch die KI eines Rechenzentrums funktioniert, regelt die Fahrten von „Robo-Mülli“.
Müllbelastete Hotspots
Über eine App können zusätzlich müllbelastete Hotspots mit hoher Publikumsfrequenz (z.B. an der Luisenhütte, bei der Sport- und Festhalle, in der Ortsmitte oder den Glascontainern beim Sportplatz) festgelegt werden. Auch die Koordinaten der bestehenden Mülleimer sind programmiert, sodass „Robo-Mülli“ bevorzugt die oftmals langen Strecken zwischen den einzelnen Mülleimern abfahren kann.
Bürgermeister Jonas Breig überzeugte sich persönlich bei dem 10-jährigen Finn von dem Roboter, der die Effizienz der Müllentsorgung steigern soll, ohne menschliches Eingreifen zu erfordern. „Robo-Mülli“ erkennt fallengelassenen Müll automatisch und sammelt diesen unverzüglich ein, verkündet Finn Bayer stolz.
Zahlreiche Vorteile
Die Vorteile von „Robo-Mülli“ sind zahlreich. Zum einen kann er die Arbeitsbelastung des Bauhofs verringern, indem er einen Teil der Arbeit automatisiert erledigt. Die dadurch eingesparte Arbeitszeit kann sinnvoller genutzt werden. Darüber hinaus trägt dies zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei, da die Fahrzeuge der Technischen Betriebe weniger lange durch den Ort fahren müssen, um den Müll einzusammeln. „Robo-Mülli“ wird über die Solaranlage auf dem Bauhof mit Energie versorgt.
„Mir war wichtig, dass „Robo-Mülli“ den Müll sicher und effizient einsammeln kann, ohne andere Objekte oder Menschen zu gefährden. Er muss in der Lage sein, Hindernisse zu erkennen und zu überwinden, wie etwa unebenes Gelände“, erklärt Bürgermeister Jonas Breig, dem die Lösung des Müllproblems im Ort am Herzen liegt und der von Anfang an von Finns Idee begeistert war. „Ich bin wirklich beeindruckt von dem Talent, das Finn besitzt. Es ist erstaunlich, was dieser erst 10-jährige Tüftler alles leisten kann. Ich bin stolz darauf, in Biberach einen so talentierten jungen Erfinder zu haben.“
„Natürlich wäre es einfacher, wenn jeder seinen Müll dort entsorgen würde, wo er hingehört – im Mülleimer oder zu Hause in der Mülltonne. Wir appellieren schon lange, dass jede und jeder zu einem sauberen Ortsbild beitragen kann.“
Übrigens, wenn ein bestimmter Füllstand erreicht ist, macht sich „Robo-Mülli“ automatisch auf den Weg zum Bauhof und entleert sich dort, bevor er zum Ortszentrum zurückkehrt.