Mehr als 800 Menschen in bester Laune füllten beim zweiten Tavernenabend die Biberacher Ortsmitte.
„Sind ein paar von Euch da?“, rief Biberachs stellvertretende Bürgermeisterin Sigrid Armbruster bei ihrer kurzen Begrüßungsansprache ins Mikrofon und erntete ein promptes „Jaaa!“ als Echo. Schließlich waren genug eingefleischte Fans da. Fans der Ortenauer Kultband „Ramonas“.
Stimmungsmacher seit 1972
Vor sage und schreibe über einem halben Jahrhundert begann sie dereinst, mit ihrer Musik für juckende Tanzbeine und beste Stimmung zu sorgen. Heutzutage durch die Stimme Tina Bühlers verstärkt, startete die Karriere der ursprünglich aus fünf Mannen bestehenden „Tanzkapelle“ in Unterharmersbach – 1972 beim Harmersbachtalturnier des dortigen Fußballvereins.
Auftritte mit Schlagergrößen
Gemeinsam mit den „Ramonas“ war Bata Illic mit seinem Hit „Michaela“ (ha-ha) damals zugange. In den folgenden Jahren stand die Band mit vielen weiteren Schlagergrößen auf der Bühne. Mit Heino beispielsweise, mit Michael Holm, Jürgen Marcus und Marianne Rosenberg, unter anderem aber auch mit Stars wie Wolfgang Petry oder Juliane Werding. Überall im Ortenaukreis füllten die „Ramonas“ Hallen und Festzelte. Und am vergangenen Mittwoch nun wieder Biberachs Ortsmitte.
Frühstart wegen Regen
Feriengäste, die ihren Urlaub im Kinzigtal verbringen, Einheimische sowie Besucher aus nah und fern begrüßte Sigrid Armbruster im Namen von Bürgermeister Jonas Breig. „Wettertechnisch“ bedingt geschah dies eine halbe Stunde früher als geplant. Das vorhergesagte Gewitter sollte laut Wetter-App zwar haarscharf vorbeiziehen, tatsächlich jedoch kamen die Wolken mehr als bedrohlich nahe, sie schütteten eine kräftige Regenladung über Biberach aus. Wer sich bereits auf dem Platz befand, rettete sich unter Schirme und Dächer.
Muffensausen
„Da ging uns schon erst mal ein bisschen die Muffe“, gestand Volker Heizmann, Vorsitzender des Fußballvereins Biberach. Schließlich war der Verein an diesem zweiten Tavernenabend für die Bewirtung zuständig. Auf Bergen von Kartoffelsalat, Bratlingen, Fleischkäse und Würstchen sitzen bleiben? Keine angenehme Vorstellung.
lücklicherweise währte die Himmelsdusche nur kurz und die Sonne strahlte wieder. Rasch trockengewischt – zur Not auch mit Taschentüchern -, füllten sich die Tische und Bänke im Nullkommanix. Und die tagsüber sehr hohen Temperaturen, die pendelten sich nun auf vergleichsweise angenehme Werte ein, zum miteinander „Klönen“ genau richtig. Und natürlich zum Tanzen. Ältere und jüngere Evergreens aus der Sparte Schlager, Rock und Pop luden so sehr dazu ein, dass der eigens freigelassene Platz vor der Bühne nicht ausreichte. Na und? Wozu schließlich gab es den auffordernd breiten Gang vor den Bewirtungsständen?
Line Dance macht Karriere
Doch nicht nur hier bewegte man sich rhythmisch, egal ob als Paar oder im Einzelmodus: Auch vor dem Rathaus wurde das Tanzbein geschwungen, bei den Stehtischen im grünen Schatten der Platanen. Überdies ist „Line Dance“ inzwischen derart im Trend, dass gleich zwei Gruppen dem Hobby frönten – reihenweise sichtlich entspannte Frauen, aber auch ein sehr gern gesehener männlicher Vertreter der menschlichen Spezies, ein Hoch dem Quotenmann!
Nächste Woche: Kapelle Ulli Bohnert
Um den Anwohnern Ihre Nachtruhe zu gönnen, endete der Abend um 22 Uhr, wofür Bürgermeister-Stellvertreterin Sigrid Armbruster um Verständnis warb. Zum Tavernenvergnügen lädt Biberach auch an den beiden kommenden Mittwoch-Abenden ein. Am 21. August wird die Kapelle Ulli Bohnert mit ihrem vielseitigen Programm für Stimmung sorgen, am 28. August das Buurequartett, jeweils erneut mit Bewirtung.