Rund 500 Traktoren und Lkws sowie geschätzte 1000 Teilnehmer formierten sich gestern Abend bei Biberach zu einer imposanten Kulisse.
Regen und Sturm peitschen am gestrigen Mittwochabend über das Gelände bei der Frucade-Hütte bei Biberach. Ein Sinnbild für die politische Stimmung im Land? Die Landwirte jedenfalls entfachten mit ihrer Mahnwache einen Sturm der Entrüstung gegen die geplanten politischen Entscheidungen in Sachen Agrardiesel und Kfz-Steuer. Neben den Landwirten kamen viele Teilnehmer auf das Gelände, um ihre Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik zum Ausdruck zu bringen.
Der BLHV-Ortsverein hatte zur Teilnahme am Mahnfeuer vor den Toren von Biberach aufgerufen. Rund 500 Traktoren und Lkw’s sowie vom Veranstalter geschätzte 1000 Teilnehmer formierten sich zu einer imposanten Kulisse. Die Polizei berichtet von rund 400 Traktoren und 800 Menschen vor Ort.
Die Teilnehmer kamen aus dem Harmersbachtal und dem gesamten Kinzigtal. Teils bildeten sich auf den Zufahrtswegen zur Mahnwache lange Fahrzeugschlangen. Mitten auf der Wiese loderte ein mächtiges Mahnfeuer das vom Blinken der Warnleuchten und vom Hupen der Lkw’s noch verstärkt wurde.
BLHV-Ortsverband hat die Demonstration angemeldet
„Den Sturm der Entrüstung haben nicht wir entfacht, sondern die Politiker mit ihren Entscheidungen“, stellte BLHV-Ortsvorsitzender Martin Brosamer fest, der die Versammlung offiziell beim Landratsamt angemeldet hat. Vor Ort war gestern Abend auch der BLHV-Kreisvorsitzende Ulrich Müller.
Unter den Landwirten herrsche eine große Unzufriedenheit und es gebe Existenzängs te, gab Martin Brosamer die allgemeine Stimmung wieder. Wenn es zu den von der Ampelregierung angekündigten Änderungen bei der Subventionierung des Agrardiesels komme, würden sich die Lebensmittel verteuern oder Produktionsbetriebe müssten schließen. Da auch Transportunternehmen von den Änderungen betroffen seien, würden sich diese den Protestaktionen der Landwirte anschließen.
„Das Maß ist voll“, stellte BLHV-Vorsitzender Hubert Hansmann vom Ortsverband Zell a. H. fest. Erst habe man den Landwirten den Wolf und den Bau von Wolfzäunen aufgezwungen. Jetzt müsse man mit dem Abbau der Subventionen beim Agrardiesel weitere Einschnitte hinnehmen. Für den Prinzbacher Ortsvorsteher Klaus Beck war wichtig, sich an die Seite der Landwirte zu stellen und Solidarität zu bekunden.
Die Zusammenhänge sind sehr vielschichtig
Bürgermeister Jonas Breig war gestern Abend auch vor Ort und zeigte sich erleichtert, dass die Versammlung von der BLHV-Ortsgruppe offiziell angemeldet wurde. Die Freiwillige Feuerwehr unterstützte die Durchführung, indem sie die Zufahrten und Teile des Geländes ausgeleuchtet hat.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.