Der Sprung ins kalte Wasser: Für viele im Sommer ein unverzichtbares Vergnügen. Dass dies nicht für alle gefahrlos möglich ist, zeigt sich in den letzten Jahren immer deutlicher. Nicht zuletzt findet aus diesem Grund am Sonntag, den 21. Mai, bundesweit der Tag des Schwimmabzeichens statt.
Auch die DLRG Biberach ruft Jung und Alt dazu auf, diesen Tag im Waldterrassenbad Biberach zu verbringen, um dort die eigene Schwimmfähigkeit unter Beweis zu stellen und ein Abzeichen zu erwerben. Schon im Namen der »Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft« (DLRG) wird deutlich, welches Ziel sich die Organisation gesetzt hat: das Retten von Leben.
Neben dem Wasserrettungsdienst sind damit insbesondere präventive Aufgaben, wie das Aufklären über
Wassergefahren sowie die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung zentrale Anliegen. Jede*r erfolgreich ausgebildete Schwimmer*in mit Bewusstsein über die Gefahren am und im Wasser ist damit eine Maßnahme gegen das Problem der nachlassend sicheren Schwimmfähigkeit innerhalb Deutschlands.
Immer mehr Kinder können nicht mehr schwimmen
Bereits vor der Pandemie belegten mehrere Studien alarmierende Zahlen im Hinblick auf die sichere Schwimmfähigkeit. In den vergangenen Jahren, in denen über längere Zeiträume hinweg praktisch gar keine Schwimmausbildung stattfinden konnte, spitzte sich diese Lage weiter zu.
Eine erst im Januar veröffentlichte, repräsentative Umfrage von forsa zeigt, dass sich die Zahl der Nichtschwimmer*innen unter Deutschlands Grundschüler*innen innerhalb der letzten fünf Jahre sogar verdoppelt hat. Insgesamt besitzen aktuell 37 Prozent der Jungen und Mädchen an Deutschlands Grundschulen kein Schwimmabzeichen. Problematisch sei zudem, dass viele Eltern die Schwimmfähigkeiten ihrer Kinder überschätzten, wie der Leiter Ausbildung des DLRG-Präsidiums betont. Viele Eltern gingen demnach davon aus, dass bereits das Seepferdchen das sichere Schwimmen bescheinige. Vielmehr handle es sich dabei um die Grundlagen des Schwimmens und sicher Schwimmen könneman erst, wenn die Anforderungen des Schwimmabzeichens Bronze bewältigt werden können. Vor dem Hintergrund dieser Annahme geht die DLRG von einem Prozentsatz von knapp 60 Prozent an Kindern aus, die zum Ende ihrer Grundschullaufbahn keine sicheren Schwimmer*innen sind.
Bäder müssen offen bleiben
Dass das Problem auch hier vor Ort nicht fremd und die Nachfrage nach Schwimmausbildung groß ist, zeigt sich der DLRG Biberach jährlich in den gut besuchten Schwimmkursen. Dieses Angebot wird stets nicht nur von Ortsansässigen, sondern darüber hinaus von Personen des gesamten Kinzigtals wahrgenommen.
Auch Bäderschließungen wie im Falle Nordrachs und Fachkräftemangel beim Badpersonal in der gesamten Bundesrepublik betrachtet die DLRG mit Sorge. Jedes geschlossene Bad stelle eine Möglichkeit weniger dar, Schwimmer*innen auszubilden und sei damit Teil des Problems steigender Ertrinkungszahlen. Gerade in den warmen Sommermonaten, in denen die Badesaison ihren Höhepunkt verzeichnet, steigen diese an und verdeutlichen dramatisch, wie wichtig es ist, sich sicher im Wasser fortbewegen zu können.
Seepferdchen, Bronze, Silber
Dazu, dass diesem Ziel möglichst viele Personen gerecht werden können, soll auch der Tag des Schwimmabzeichens beitragen, der dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge, nun erstmals auch bundesweit, ausgetragen wird. Ebenfalls erstmalig möchte sich auch die DLRG Ortsgruppe Biberach an der Aktion beteiligen und es möglichst vielen Personen ermöglichen, ein Abzeichen abzulegen. Hierfür wird die DLRG am Sonntag nach Christi Himmelfahrt, dem 21. Mai, von 13 Uhr bis ca. 17 Uhr mit mehreren Helfer*innen im Waldterrassenbad anwesend sein und Jung und Alt zur Abnahme eines Abzeichens empfangen. Eine Anmeldung ist hierbei nicht erforderlich. Abgelegt werden kann neben dem Seepferdchen auch das Schwimmabzeichen in Bronze, welches den oder die Träger*in als sichere*n Schwimmer*in ausweist sowie das Schwimmabzeichen in Silber.
Üben, üben, üben
Die Gemeinde Biberach begrüßt und unterstützt die Durchführung des Tag des Schwimmabzeichens im Waldterrassenbad seitens der DLRG, indem sie alle Kinder mit erfolgreich abgelegtem Schwimmabzeichen mit einem kühlen Eis belohnen wird.
Damit der dritte Sonntag im Mai ein voller Erfolg werden kann, fordert die DLRG nun Eltern und Kinder zum gemeinsamen Üben und Trainieren auf. Ein Ausflug in ein nahegelegenes Schwimmbad lohne sich immer. Wer jetzt schon fleißig übt, wird im Mai keine Probleme haben, sich mit einem Abzeichen belohnen zu dürfen.
Sich dem Trend entgegenstemmen
Die Hoffnung der DLRG ist es, mit der Durchführung des Tag des Schwimmabzeichens viele Kinder und Familien zum Schwimmen üben zu motivieren. Mit möglichst vielen abgelegten Abzeichen soll dem Trend der wachsenden Nichtschwimmerzahlen ein Ende gesetzt werden. Aus diesem Grund steht der Sonntag nach Himmelfahrt, genau wie jeder andere Tag des Jahres, für die DLRG ganz unter dem Motto: Wir dürfen kein Land von Nichtschwimmern werden!