Da ist so einiges los auf dem Hof

Am Ende des Morgenkreises erfahren die Kids vom Naturkindergarten Biberach, was am jeweiligen Tag auf dem Programm steht. Eine grüne Perle symbolisiert einen Bauernhoftag, der alle zwei Wochen auf dem Kooperationshof im Bruch stattfindet. Die Freude ist immer riesengroß, wenn die grüne Perle daliegt. Denn selbst der Spazierweg vom ehemaligen
Kletterpark über die Felder zum Hof birgt bereits so manch eine Überraschung wie Störche, viele Kräuter, Schafe und vieles mehr.

Schau ein Storch! Schon der Weg vom Gelände des Naturkindergartens zum Kooperationsbauernhof durch die Felder ist ein großes Abenteuer.

Eigentlich leben Kaninchen in Höhlen. Aber wenn man vorsichtig ist, lassen sie sich auch mal streicheln.

Eine große Ernte will verarbeitet sein. Immer schön rühren, damit nichts anbrennt!

Ritschratsch, fest und fester. Damit aus Äpfeln Apfelsaft wird, braucht man bei einer handbetriebenen Presse eine Menge Kraft.

Auf dem Hof angekommen ist erst einmal Vesperzeit. Die Kinder holen sich ihre Bänke und Tische und bauen diese zusammen auf. Am Ende der Essenszeit bespricht die Hofbesitzerin mit den Kids alle Aufgaben, die an diesem Tag zu erledigen sind. Zur Fasentszeit gab es zum Beispiel selbstgemachte Striebeli, zur Osterzeit sollten die Hefehäschen in den Ofen, die beim Ostertisch zum Verkauf angeboten wurden.

Aber bevor es jeweils zu den Sonderaufgaben kommt, werden zuerst die Tiere versorgt. Ställe putzen, Tiere füttern, streicheln, schmusen und pflegen. Letzte Woche erst wurden den Ziegen die Klauen geschnitten. Auch das durften die Kids hautnah miterleben.

Entzückende Oster-Küken

Es gab dieses Jahr auch so einiges an Nachwuchs auf dem Hof. Zur Osterzeit das Küken-Projekt: Die Kinder erlebten mit, wie das Küken im Ei heranwächst. Am Schlüpftag begleiteten sie selbst die Küken in ihr neues Zuhause. Dass dabei immer wieder auch lustige Geschichten entstehen, zeigt diese Anekdote: Ein Kind hatte die Anweisung, wie man den Küken das Futter anbietet, verpasst und drückte seinen Finger anstelle ins Futter in den Kot. Als es den Kot dem Küken zum Fressen offerierte, schüttelte dieses nur den Kopf, während das Kind sich wunderte, warum es nicht fressen wollte.

Ein rabenschwarzer Tag

Zum allerersten Mal brüteten die beiden fränkischen Landgänse im Teamwork und zeitgleich ebenfalls eine Laufente. Das Resultat waren drei superkuschlige Gössel und sechs Entlein. Lustigerweise erblickte ein Küken als Erstes das Licht der Welt. Da war nicht nur die Entenmama überrascht, denn ein schwedisches Blumenhuhnei schmuggelte sich unter die Enteneier. Leider suchte danach der Fuchs, ausgerechnet am Freitag den 13ten, den Hof heim, und erbeutete für seinen eigenen Nachwuchs fünf Entlein, einen Erpel, Huhn Fritzi und Hahn Dino. Das war ein rabenschwarzer Tag. Umso erfreulicher war es dann, als Katze Lucky nach zwei Tagen spurlosem Verschwinden wieder auftauchte. Sie war aus Versehen im Keller des Nachbarn eingesperrt, wo sie zur großen Freude aller drei gesunde Kitten zur Welt gebracht hatte. Diese waren später sehr beliebte Spielpartner. Es wurde sogar im Kindergarten Katzenspielzeug gebastelt und zum nächsten Hoftag mitgebracht.

Ein Fest auf dem Bauernhof

Mitte September fand dann zum ersten Mal ein internes Kindergartenherbstfest auf dem Hof statt, damit die Eltern ebenfalls einen ausführlichen Einblick in den Bauernhoftag der Kinder bekamen. Ein herbstliches Puppenspiel der Erzieherinnen stimmte in das Fest ein. Danach hatten die Kinder die Möglichkeit, ihren Eltern die Tiere zu zeigen, vorzuführen wie Datschkuchen backen funktioniert und wie man frischen Apfelsaft presst.

Katzenphobie? Überwunden!

Bei all den Bauernhoftagen soll den Kindern nicht nur Wissen über die Tiere vermittelt werden, sondern auch ein respektvoller Umgang mit diesen, denn das ist die Basis zu einer liebevollen Beziehung zwischen Tier und Mensch. Auf diese Weise konnte zum Beispiel eine Katzenphobie eines Kindes überwältigt werden. Heute wird das Kitten von diesem Kind geküsst und gekuschelt. Das zu sehen, berührt sehr und zeigt, wie wichtig diese
Hoftage sind.

Ab morgen: Selbstgemachtes am Verkaufsstand

Im Herbst wurden 12,5 Kilogramm Pfirsichmarmelade hergestellt. Die wird es beim Herbststand des Naturkindergartens vom 13. bis 16. Oktober zu kaufen geben. Der Stand ist täglich von 9 bis 18 Uhr direkt am Feldweg unterhalb des Kindergartens aufgebaut – wie an Ostern in einem Anhänger mit Vordach, so dass das Wetter keine Rolle spielt.
Am ersten Verkaufstag backen die Kinder auf dem Hof noch Hefeigeli, die ebenfalls am Stand am 13. Oktober ab 14 Uhr angeboten werden. Die Erzieherinnen haben mit den Kindern bereits die beliebten Feen und Kürbiskindli gebastelt. Auch die Eltern waren schon fleißig, denn es werden auch gehäkeltes Einkaufsladenzubehör, Kränze, Apfelsaft, getrocknete Apfelringe, Holunderblütensirup, Holzdeko, Kirschkernsäckchen und noch vieles mehr angeboten.