Die katholische Pfarrgemeinde feierte das Fest des Hl. Blasius in schlichtem Rahmen. Zum Festgottesdienst mit Kerzenweihe und Blasiussegen konnte wegen der Corona-Beschränkungen nur eine begrenzte Anzahl Gemeindemitglieder kommen.



Pfarrer Bonaventura Gerner und Diakon Matthias Hoppe standen der Feier vor. Pfarrer Gerner begrüßte die Gläubigen zum Festgottesdienst: »Schön, dass wir wenigstens in dieser schlichten Form den Festtag miteinander feiern können.« Danach thematisierte er die Hoffnung in Bezug auf den Heiligen Blasius. »Hoffnung haben viele Menschen in diesen Tagen. Hoffnung, dass bald wieder Normalität einkehrt.« Der Hl. Blasius stehe als Glaubenszeuge für Hoffnung und Vertrauen, führte er weiter aus. Er formulierte in seinen Bitten die Zuversicht, sich vom Hl. Blasius in seinem Glauben und Hoffen bestärken zu lassen.
In seiner Predigt ging Pfarrer Gerner nur kurz auf den Hl. Blasius ein, über den wenig bekannt ist. Er stellte ihn auf eine Stufe mit den anderen Heiligen, die aus der Begegnung mit Gott und aus der Kraft der Sakramente gelebt haben. Pfarrer Gerner betonte, dass die Heiligen ihr Leben auf das Evangelium Jesu Christi ausgerichtet hätten und dass genau dies die Menschen gespürt haben. Sie konnten erfahren, welche Kraft von Gottes Wort ausgeht. Die Hl. Schrift wurde in den Gemeinden auch zu Hause gelesen, darüber gesprochen und nachgedacht. »Genau dies geht heute verloren: Die Beschäftigung mit der Hl. Schrift und die Überlegung, was sie mit unserem Alltag zu tun hat«, bedauerte Gerner. Papst Franziskus habe dies erkannt und darum den heutigen Sonntag als weltweiten Tag der Hl. Schrift ausgerufen, informierte Gerner. Die Deutsche Bischofskonferenz habe entschieden, auch den ökumenischen Bibelsonntag an diesem Sonntag zu feiern. »Das ist weltweit einmalig und findet heute zum ersten Mal statt«, erklärte Pfarrer Gerner. Die Bibel gibt es in allen Sprachen und neuerdings auch im audio-visuellen Format. Papst Franziskus kenne die Lebenswirklichkeit der Menschen in der heutigen Zeit und habe daher dazu geraten, das Evangelium in kleinen Versen für unterwegs dabei zu haben, in der Handtasche oder Jackentasche, sagte Gerner. Dann könne man täglich versuchen, die Texte in sein Leben einzubeziehen und danach zu leben. Abschließend betonte Gerner: »Der Hl. Blasius hat aus der Kraft des Wortes gelebt. Nehmen wir das als Ermutigung für uns.«
Eine Schola (Ute Baur, Anna Bischler, Martina Echle, Bernd Gißler, Angelika Gutmann, Wolfgang Gutmann, Elisabeth Hoog, Kurt Litzmann) als Abordnung des Kirchenchores sang danach das schöne »Hosanna« von der Orgelempore. Hell klangen die Stimmen durch den großen Kirchenraum. Nach der Kommunion der Gemeinde erklang das Lobpreislied auf den Hl. Blasius, das in mehreren Strophen harmonisch gelungen interpretiert wurde. Am Ende des Festgottesdienstes wurde der Choral »Großer Gott wir loben Dich« als stimmiges Abschlusslied gesungen. Die Organistin Maria Totzke begleitete die Schola gefühlvoll auf der Orgel.
Pfarrer Gerner konnte aufgrund der Pandemie den Blasiussegen am Ende der Feier nicht als Einzelsegen spenden. Er sprach die Segensworte für alle Gläubigen vom Altar aus. Die schöne Tradition der Kerzenweihe wurde ebenfalls gepflegt. Die mitgebrachten Kerzen segnete er mit Gebeten und Weihwasser.
Abschließen dankte er allen, die an der Vorbereitung und Gestaltung der Feier mitgewirkt haben. Dafür bedankten sich die Kirchenbesucher ebenfalls mit langanhaltendem Beifall.
Hintergrund
Der heilige Blasius, Patron der Biberacher Pfarrkirche, war Bischof von Sebaste (heute Sivas, Türkei). Er wurde vermutlich im Jahr 316 enthauptet. Der Legende nach hat er während seiner Kerkerhaft einem Knaben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben gerettet. Bereits im sechsten Jahrhundert wurde er als Märtyrer verehrt und ist seit dem späten Mittelalter einer der vierzehn Nothelfer. Den Großteil seiner Reliquien teilen sich die Städte Paris, Trier, Mainz und St. Blasien im Südschwarzwald.