In der Nacht vom Montag auf Dienstag brannten erneut rund 60 Strohballen auf einem Feld neben der K5356 bei Biberach in Richtung Stöcken. Bereits vor zehn Tagen brannten hier Strohballen. Nun geht die Kriminalpolizei von Brandstiftung aus und bittet um Zeugenhinweise.


Die Feuerwehr Biberach wurde kurz nach Mitternacht alarmiert und fand beim Eintreffen an der Einsatzstelle Nähe des Rückhaltebeckens dasselbe Bild, wie schon vor zehn Tagen vor, informiert Pressesprecherin Katharina Boni von der Feuerwehr.
Die Strohballen standen bereits lichterloh in Flammen, sodass nur noch ein kontrolliertes Abbrennen lassen des Brandmaterials möglich war. Die umliegende Wiese, die ebenfalls Feuer gefangen hatte, wurde abgelöscht und anschließend durch Befeuchten vor einem weiteren Übergreifen der Flammen geschützt. Das dafür benötigte Wasser wurde dem nahegelegenen Erlenbach entnommen.
Des Weiteren wurde eine Riegelstellung zum Schutz der unweit entfernten Hochspannungsleitung aufgebaut und das Überlandwerk Mittelbaden zur Kontrolle der Leitung beauftragt. 37 Einsatzkräfte der Feuerwehr Biberach und der nachalarmierten Abteilung Prinzbach waren mit fünf Fahrzeugen bis um 11 Uhr des Dienstagvormittags mit der Überwachung des Brandes, dem Auseinanderziehen der Strohballen und dem Löschen der verbleibenden Glutnester beschäftigt.
Polizei sucht Zeugen
Die Beamten der Kriminalpolizei sind nun auf der Suche nach Zeugen. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 1.400 Euro geschätzt. Nachdem bereits am 31. Juli 2020 mehrere Strohballen an derselben Örtlichkeit gebrannt haben und die Ermittlungen der Beamten der Kriminalpolizei aktuell auf eine Brandstiftung hindeuten, bitten die Ermittler um Zeugenhinweise. Personen, die etwas Verdächtiges beobachten konnten oder weitere Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0781/21-2820 zu melden.
Weit schwerer als der entstandene Sachschaden wiegt für den betroffenen Landwirt Martin Brosamer die Gefahr, die von den möglichen Brandstiftern ausgeht, zumal die Familie nun schon zum dritten Mal mit einem Brandunglück konfrontiert ist. Bei einem Großbrand ist am
3. Oktober 2016 der Offenstall der Kinzig-Brennerei in Flammen aufgegangen. Nun sorgen innerhalb von nur wenigen Tagen die beiden Strohballen-Brände erneut für große Unsicherheit. Deshalb hat die Familie Brosamer für sachdienliche Hinweise eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. »Wenn der oder die Übeltäter überführt sind, dann könnten wir wieder ruhiger schlafen«, stellt Landwirt Martin Brosamer fest. Mit einem Jugendstreich habe solch eine Brandstiftung jedenfalls nichts mehr zu tun.
Nicht zuletzt war das Stroh für die Wintermonate zum Einstreuen im Bullenstall bevorratet. Die Arbeit des Landwirts ist nun in Flammen aufgegangen und auch für den notwendigen Ersatz muss nun gesorgt werden.