Der Bundestagsabgeordnete Dr. Johannes Fechner war beim SPD Ortsverband Biberach/Baden zu Besuch gewesen, um unter dem Motto »Politik trifft Jugend« zu aktuellen Themen zu diskutieren. Er hatte bei dieser Gelegenheit angeboten, zehn interessierte Jugendliche zu einer politischen Bildungsreise nach Berlin einzuladen.
Dieses Angebot führte eine Gruppe Jugendlicher und die Ortsvereinsvorsitzende vom 11. bis 14. Februar in die Hauptstadt.
Los ging es am Dienstag mit der Reisegruppe ab Bahnhof Biberach nach Offenburg, wo sich die Gruppe mit weiteren Teilnehmern aus dem Kinzigtal, Freiburg, Lahr und Freudenstadt zur Weiterfahrt traf. Drei Tage interessanten Programmes zur jüngeren Geschichte Deutschlands lagen vor den Teilnehmern.
Eine Führung durch die Ausstellung zum Stasiunterlagen-Archiv skizzierte am Beispiel von Gilbert Radulovic die Arbeitsweise der Staatssicherheit. Radulovic hatte ein Dokument über das Leben und die Motivation von „Punks“ in der DDR erstellt und es an Freunde und Bekannte verteilt, wodurch er in den Fokus der Staatssicherheit rückte. In den Räumlichkeiten der Behörde, die heute für die Archivierung der Unterlagen für die Nachwelt zuständig ist, lagern 111 Kilometer Dokumente, die nach und nach digitalisiert werden sollen.
Spannend ging es im Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst weiter, wo die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 bedingungslos kapitulierte. Als einziges Museum in Deutschland erzählt es in einer Dauerausstellung den Zweiten Weltkrieg aus Sicht der Sowjetunion und ermöglicht so eine Reflexion des eigenen Standpunkts.
Nach dem obligatorischen Bild am Brandenburger Tor ging es zu einer Filmvorführung bei der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung. Dort wurde ein Film über die Biografie von Willy Brandt gezeigt und die Ausstellung »Berlin – Geteilte Stadt« besucht. Im Anschluss fand eine Diskussion über das Wirken des ehemaligen Kanzlers bis hin in unsere Zeit statt.
Später wurde im Auswärtigen Amt über die Tätigkeiten der Mitarbeiter informiert. Die kurzweiligen Ausführungen mit vielen Anekdoten zeichneten ein lebendiges Bild des Arbeitsalltags. Dass alle vier Jahre die Stelle gewechselt werden muss, setzt dabei ein hohes Maß an Flexibilität der Mitarbeiter und ihrer Familien voraus. In der Nähe des Hauptbahnhofes bekam die Gruppe im Futurium, dem »Haus der Zukünfte«, einen Einblick, wie die Welt von morgen aussehen könnte. Interaktiv und zum Mitmachen anregend will die Ausstellung gemeinsam das Morgen denken.
Am letzten Tag wurde gemeinsam mit Dr. Johannes Fechner der Reichstag erkundet. Beim obligatorischen Besuch einer Plenarsitzung sprach er im Bundestag zur Mietpreisbremse. In der anschließenden Diskussion mit den Reiseteilnehmern ging es aber auch um die aktuelle Tagespolitik und den Umgang der Fraktionen untereinander.